Was in dem Lebenslauf steht, mit dem sich Ex-Öbag-Vorstand Thomas Schmid bei russischen Geschäftsmännern bewarb.
Er war großes Thema bei der Befragung eines russischen Geschäftsmannes im Prozess gegen Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz: der Lebenslauf von Thomas Schmid, früher Generalsekretär im Finanzressort und Öbag-Vorstand. Dieser Lebenslauf habe laut dem russischen Zeugen gezeigt, dass Schmid für einen Job in der Ölbranche gut geeignet gewesen sei. Ebendiesen Job hatte der Geschäftsmann zu vergeben. Schmid bekam den Posten allerdings nicht. Dafür geschah das: Schmids angeblich beim Bewerbungsgespräch getätigten – negativen – Aussagen über die WKStA fanden ihren Weg zu Sebastian Kurz – und in weiterer Folge in den Gerichtssaal. Und Schmids vorgelegter Lebenslauf macht nun ebenfalls die Runde.
Schmid schrieb unter anderem, er habe im April 2017 die Freilassung österreichischer Geiseln im Jemen verhandelt – gemeint sein dürfte April 2013. Der Satz lautet: „Negotiated release of hijacked Austrian nationals via diplomatic means at Yemen in April 2017.“
Schmid war damals (von 2008 bis 2013) Pressesprecher im Außenministerium. Dieses zeigt sich auf Anfrage von „oe24.at“ verwundert: „Es lässt sich nicht sofort sagen, was damals die genauen Aufgaben von Thomas Schmid als Pressesprecher waren. Klar ist, dass im Jahr 2024 die Geiselbefreiung nicht zu den Aufgaben eines Pressesprechers gehört.“
Wenngleich also der Lebenslauf des vormaligen Top-Beamten in diesem Punkt zu dick aufgetragen sein dürfte, hat die Zeugenaussage des russischen Geschäftsmannes nicht das gehalten, was man sich im Vorfeld erwarten durfte. Denn der Zeuge konnte nicht bestätigen, dass ihm Schmid erzählt habe, vor der WKStA auch unrichtige Angaben gemacht zu haben. Der Zeuge schilderte lediglich, dass es sein Eindruck gewesen sei, dass Schmid bei seinen WKStA-Befragungen von der Wahrheit abgewichen sei. (red.)
