Anstoß

Wie die Formel 1 Andretti ausbremst

Mario Andretti beim USA-GP.
Mario Andretti beim USA-GP. Reuters / Mike Segar
  • Drucken

Die Königsklasse liefert fadenscheinige Argumente gegen den Einstieg eines neuen Teams. Dabei sind die wahren Motive eindeutig.

Was braucht es, um in der Formel 1 mitrasen zu dürfen? Ein fertiges Auto, eine 120-köpfige Crew und mit General Motors einen der größten Konzerne der Welt im Hintergrund ist jedenfalls zu wenig. „Wir glauben nicht, dass der Bewerber ein konkurrenzfähiger Teilnehmer sein würde“, heißt es in der F1-Absage an Andretti.

Ja, das Projekt kam mit Fragezeichen. Wer glaubt, 2025 einsteigen und 2026 mit neuem Reglement gleich das nächste schnelle Auto aus dem Hut zaubern zu können, hat die Herausforderung wohl wirklich nicht ganz begriffen. Auch bis 2028, wenn GM die Motoren liefern soll, als Kundenteam mitzufahren, ergibt wenig Sinn. Welcher Motorenlieferant würde da schon mitspielen?

Und doch geht es ums Geld. Die üppigen F1-Einnahmen lassen sich eben besser durch die bestehenden zehn Teams teilen als durch elf. Den Verlockungen des US-Markts verschließt sich die F1 aber nicht, seit mit American Express, Visa, Oracle, Meta und MoneyGram neue US-Sponsoren an Bord sind. 2028 möge Andretti doch noch einen Anlauf nehmen, dann aber gleich mit GM-Motoren.

Fürs Erste wird die mangelnde Konkurrenzfähigkeit vorgeschoben. Ein Treppenwitz eigentlich. Alle aktuellen Teams sind gegen Red Bull ebenfalls nicht konkurrenzfähig, und rein gar nichts deutet darauf hin, dass das anders sein wird, wenn am 2. März in Bahrain wieder die Motoren aufheulen.

E-Mails: josef.ebner@diepresse.com

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.