Aktien

Konzentration fast wie bei der Dotcom-Blase

Die zehn größten US-Aktien machen fast 30 Prozent des MSCI-USA-Index aus.

Wien. Die Dominanz der zehn größten Aktien an den US-Börsen weist laut JP Morgan Chase zunehmend Ähnlichkeiten mit der Dotcom-Blase auf. Das Risiko eines Ausverkaufs wachse, warnen die Strategen der Wall-Street-Bank. Teilt man den Börsenwert der zehn größten Werte im MSCI-USA-Index durch dessen Gesamtkapitalisierung, so zeigt sich für die Megacaps ein Anteil von 29,3 Prozent. Damit liegt die Konzentration auf die allergrößten Werte nahe dem Rekordwert von 33,2 Prozent, zu der es im Juni 2000 kam. In ihrer Analyse merken die Strategen zudem an, dass in den zehn Topwerten des Index inzwischen nur noch vier Sektoren vertreten sind. Der historische Median liegt bei sechs. 

Parallelen zwischen dem aktuellen Umfeld und dem Spekulationsrausch Anfang der 2000er-Jahre werden häufig abgetan. Die Verhältnisse seien jedoch „weitaus ähnlicher, als man denkt“, so JP Morgan. Die wichtigste Erkenntnis ist jedoch, dass extrem konzentrierte Märkte ein klares und aktuelles Risiko für die Aktienmärkte im Jahr 2024 darstellen. „So wie eine sehr begrenzte Anzahl von Aktien für den Großteil der Zuwächse im MSCI USA verantwortlich war, könnten Rückgänge in den Top Ten die Aktienmärkte mit nach unten ziehen.“

KI entzündet Feuerwerk

Mit der robuster als erwartet ausgefallenen Konjunkturentwicklung haben die US-Börsen seit Herbst eine Rallye hingelegt. Für einen ordentlichen Schub sorgten vor allem die Spekulationen auf Zinssenkungen im heurigen Jahr. Zudem profitierten die Aktienkurse der Software-Riesen von der Euphorie rund um das Thema künstliche Intelligenz, die vom Erfolg von Chatbots wie Chat GPT entfacht wurde. Die zehn führenden Aktien im MSCI USA weisen im Vergleich zum Rest des Index eine höhere Bewertungsprämie auf als auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase. In den frühen 2000er-Jahren waren die Bewertungen allerdings deutlich extremer als heute, so die Strategen von JP Morgan. (Bloomberg)

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