Kolumne

Man darf es positiv sehen

Sprechblase
SprechblaseClemens Fabry
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Sprechblase Nr. 527. Warum wir räsonieren, aber auch resonieren können.

Man könnte es für einen peinlichen Tippfehler halten und sich über die grassierende Dummheit ärgern. Aber hallo? Wo ist denn nur der Respekt geblieben?

Denn ist es ja gar kein Tippfehler: Der falsche Zwilling von räsonieren, also dem Nachdenken auf distinguiert, heißt eben – Achtung, Sprechblase – resonieren.

Mitschwingen lautet eine der Bedeutungen dieses Wortes, so wie es zu Beispiel Brücken machen, wenn starker Wind weht. Widerhallen steht für eine andere: „Das resoniert bei mir“, sagt man im Businesssprech jetzt, wenn man sich von einem Vorschlag angesprochen fühlt. Weil man bei den englischsprachigen Kollegen gehört hat, wie sie ein „that resonates with me“ hingezaubert haben, als sie sich mit irgendetwas (emotional) identifizieren konnten.

Wenn man so räsoniert: Ist ja auch ganz fein, wenn einmal etwas auf (idealerweise positive) Resonanz trifft.

michael.koettritsch@diepresse.com

In der „Sprechblase“ spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts „Management & Karriere“ in der „Presse“, wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Management- und Business-Sprechs auf und nach.

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