Literatur

Natascha Wodins Erzählungen: Der Schmerz der Herkunft

Verbrachte ihre früheste Kindheit in Lagern für „Displaced Persons“: Natascha Wodin, geboren 1945.
Verbrachte ihre früheste Kindheit in Lagern für „Displaced Persons“: Natascha Wodin, geboren 1945.Foto: Julius Schrank/Agentur Focus
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Der Erzählband „Der Fluss und das Meer“ von Natascha Wodin scheint durchwegs autobiografisch grundiert. Trotz der her­vorragenden Stilistik bleiben gemischte Gefühle.

Das Format der Erzählung fristet im deutschsprachigen Raum aktuell ein unterbelichtetes Dasein. Das ist nicht überall so, man denke an die Nobelpreisträgerin Alice Munro, die auf wenigen Seiten ganze Welten greifbar machen kann (und die bekundete, die kurze Form sei ihr in einer Zeit, da Kinder, Küche, Kirche das Leben von Frauen dominierten, sehr entgegengekommen).

Dass Natascha Wodin nun einen Erzählband vorlegt, dessen dramaturgischer Bogen im Motiv des Wassers mit seinem bedeutsamen Schillern liegt, ist zunächst begrüßenswert, und Wodins Sprache lädt in seinem konsistenten, eleganten Fließen sofort ein, ihr zu folgen.

Kind sowjetischer Zwangsarbeiter

Auf den zweiten Blick stellt die Leserin fest, dass hier hauptsächlich Bearbeitungen älterer Texte vorliegen, und es drängt sich die Frage auf, worin die Notwendigkeit dieser spezifischen Kollektion liegt.

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