Krieg im Nahen Osten

Was Biden mit seinen Militärschlägen gegen pro-iranische Milizen erreichen will

US-Präsident Joe Biden nimmt an der Überführung der sterblichen Überreste der Army Reserve Sergeants William Rivers, Kennedy Sanders und Breonna Moffett, drei US-Soldaten, die in Jordanien bei einem Drohnenangriff von vom Iran unterstützten Militanten getötet wurden, auf dem Luftwaffenstützpunkt Dover teil. 2. Februar 2024
US-Präsident Joe Biden nimmt an der Überführung der sterblichen Überreste der Army Reserve Sergeants William Rivers, Kennedy Sanders und Breonna Moffett, drei US-Soldaten, die in Jordanien bei einem Drohnenangriff von vom Iran unterstützten Militanten getötet wurden, auf dem Luftwaffenstützpunkt Dover teil. 2. Februar 2024Reuters (MICHAEL MCCOY)
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Als Vergeltung für den Tod von US-Soldaten startete Washington Militärschläge im Irak und in Syrien gegen proiranische Milizen. Es wurden „erhebliche Schäden“ und mehrere Todesopfer gemeldet.

Die „Achse des Widerstands“ ist der Stolz der iranischen Außenpolitik. Das Netzwerk aus proiranischen Gruppen im Nahen Osten reicht von der libanesischen Hisbollah-Miliz und dem syrischen Regime im Norden bis zu den jemenitischen Houthi-Rebellen im Süden und vereint antiamerikanische und antiisraelische Kräfte unter der Führung Teherans. Im Gazakrieg unterstützt die „Achse“ das Bündnismitglied Hamas, doch nun geriet sie unter Druck: Die USA haben nach dem Tod von drei amerikanischen Soldaten in der Nacht auf Samstag mit Vergeltungsangriffen auf iranische Verbündete in Syrien und im Irak reagiert.

Das US-Militär beschoss nach eigenen Angaben mehr als 85 Ziele aus der Luft, darunter Kommandozentralen, Geheimdienststandorte und Waffenlager, die von iranischen Revolutionsgarden (IRGC) und mit ihnen verbundenen Milizen genutzt würden, teilte das US-Regionalkommando Centcom am Freitag mit. Bei den nächtlichen Angriffen seien „eine Reihe von Zivilisten und Soldaten getötet“ verletzt worden, zitierten syrische Staatsmedien aus einer Erklärung des Militärs. Öffentliches und privates Eigentum sei beschädigt worden.

Die Regierung in Damaskus verurteilte die Vergeltungsangriffe. Was die USA getan hätten, habe dazu beigetragen, den Konflikt im Nahen Osten auf sehr gefährliche Weise anzuheizen, erklärte das Außenministerium in Damaskus. Auch der Irak und der Iran haben die Luftangriffe verurteilt. Das Büro des irakischen Premiers Mohammed Shia al-Sudani teilte mit, im Irak seien 16 Menschen getötet worden, darunter Zivilisten. 25 weitere seien bei den US-Angriffen in der Nacht auf Samstag verletzt worden. In Syrien dürften rund 23 Menschen ums Leben gekommen sein. 

Milizionäre der irakischen Kata’ib Hisbollah, die zur „Achse“ gehört, hatten die US-Soldaten am vergangenen Sonntag mit einer Drohne getötet. Die US-Regierung will sich laut Medienberichten mit mehrtägigen Militärschlägen in Syrien und im Irak rächen, doch Angriffe auf iranisches Territorium sind demnach nicht vorgesehen.

Irans Antwort auf Bushs „Achse des Bösen“

Der Iran verfolgt mit der „Achse des Widerstands“ ein doppeltes Ziel: Teheran will mit dem Netzwerk seinen Einfluss im Nahen Osten ausbauen und sich einen Vorhof zur Selbstverteidigung schaffen.

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