Das Nördliche Breitmaulnashorn ist beinahe ausgestorben. Mithilfe von künstlicher Befruchtung und Leihmutterschaft wollen Wissenschaftler die Population vor dem völligen Verschwinden retten.
Sie sind die letzten ihrer Art: Nanjin und Fatu, zwei Nördliche Breitmaulnashörner. Wilderei und Kriege haben diese Nashorn-Art so dermaßen dezimiert, dass nur noch diese zwei Weibchen in einem gut bewachten Reservat in Kenia überlebt haben. Das Schicksal einer ganzen Art scheint an den beiden zu hängen.
Mit dem Tod des letzten Nördlichen Breitmaulnashorn-Bullen vor fast sechs Jahren ist auch die Hoffnung auf natürlich gezeugte Nachkommenschaft gestorben. Noch dazu können Najin und Fatu keinen Nachwuchs bekommen. Aber auf die Natur wollte sich in dieser scheinbar aussichtslosen Lage eine Gruppe von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ohnehin nicht verlassen. Seit vielen Jahren versucht ein Forscherteam, mithilfe von künstlicher Befruchtung dem Nördlichen Breitmaulnashorn zu Nachwuchs zu verhelfen. So nahe am Erfolg wie jetzt waren die Forscher noch nie. Sie haben es geschafft, dem eng verwandten und häufiger vorkommenden Südlichen Brautmaulnashorn einen in der Petrischale gezeugten Embryo einzusetzen und zu einer Schwangerschaft zu verhelfen.
»Wir sind kurz davor, eine neue Generation Nördlicher Breitmaulnashörner auf die Erde bringen zu können.«
Susanne Holtze vom Leibniz Institute for Zoo and Wildlife Research