„Who Cares?“ im Jüdischen Museum zeigt, wie das Gebot der Nächstenliebe im Judentum praktisch befolgt wurde und wird. Eine reiche Schau mit viel Medizin, aber auch Kunst und Psychoanalyse. Inklusive Sigmund Freuds Hut.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“: Das Gebot der Nächstenliebe wird oft als spezifisch christlich verstanden, das stimmt nicht. Es ist aus dem dritten Buch Mose, in dem die Gebote und Verbote für das Volk Israel stehen, im Markusevangelium zitiert es der jüdische Prediger Jesus. Ein halbes Jahrhundert später prägten andere Rabbiner das Prinzip „Tikun Olam“, was man als Verbesserung und Vervollkommnung der Welt übersetzen kann, oder auch als Heilung. Dieser Imperativ, der nicht zufällig dem Popsong-Titel „Heal The World“ entspricht, ist im Grunde das Motto der aktuellen Ausstellung im Jüdischen Museum (bis 1. 9.).