Wien

„Gruppe Sofort­­maßnahmen“: Michael Ludwigs Problemlöser ziehen Bilanz

Nach Problemen mit Notausgängen bei einem verheerenden Brand in Graz wurden sofort Notausgänge in Wien überprüft.
Nach Problemen mit Notausgängen bei einem verheerenden Brand in Graz wurden sofort Notausgänge in Wien überprüft.Clemens Fabry
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Per App können Probleme in Wien gemeldet werden. Nun zog die „Gruppe Sofort­­maßnahmen“ Bilanz.

Wien. Der Name ist Programm. Die „Gruppe Sofortmaßnahmen“ ist die schnelle Eingreiftruppe der Stadt Wien bei Notfällen, Katastrophen, Missständen oder wenn Gefahr in Verzug ist. Am Dienstag legten Bürgermeister Michael Ludwig und Walter Hillerer, Leiter dieser Gruppe (zu der auch noch die Stadtinformation gehört) eine Leistungsbilanz vor. Und damit eine Übersicht über die unterschiedlichen Themen, die Wien (auch) im Vorjahr beschäftigt hatten. Dabei reichte die Palette von manipulierten Gasleitungen über nicht funktionierende Notausgänge in Diskotheken bis zu Roadrunner, die sich mit PS-starken Autos Straßenrennen auch im Ortsgebiet lieferten. Eine Übersicht:

Notausgang als Todesfalle

In Graz brach am Neujahrstag Feuer in einer Bar aus. Dabei gab es Probleme mit den Fluchtwegen. Die Folge waren ein Todesopfer und 21 Verletzte. Hillerer veranlasste postwendend eine Überprüfung der Notausgänge in Wiener Discos. Dabei stieß er auf Situationen, die im Falle eines Brandes verheerend gewesen wären. Beispielsweise unbrauchbare Notausgänge, die verbarrikadiert oder mit Möbel blockiert waren. Nachdem ein Grund des Fiaskos in Graz offenbar eine mangelhafte Beleuchtung der Notausgänge war, die Gäste die Notausgänge im Rauch also kaum finden konnten, überprüften Hillerer und sein Team speziell die Notbeleuchtungen in Wiener Diskotheken.

Illegale Pyrotechnik

Zu Silvester war die Gruppe massiv im Bereich illegal importierter, extrem gefährlicher Feuerwehrkörper unterwegs. Denn hier würden immer wieder schwere Unfälle passieren, meint Hillerer: „Das wird leider auch immer mehr.“ Bei den Kontrollen wurden zu Silvester 450 Kilo an illegalen Böllern und dergleichen beschlagnahmt.

Manipulierte Gasrohre

Ein Problem sind laut Hillerer auch manipulierte Gasleitungen. Es gebe Problemhäuser, in denen Hausbewohner versuchen würden, Gas zu stehlen – indem sie die Hauptgasleitung ihres Hauses illegal anzapfen, was für die anderen Hausbewohner lebensgefährlich werden kann.

Problem E-Scooter

Machen illegal abgestellte E-Scooter den Gehsteig zur Stolperfalle, rückt Hillerers Gruppe im Bedarfsfall aus und räumt den Gehsteig wieder frei. Im Vorjahr wurden 407 Scooter abgeschleppt, bei 263 von 373 Scootern wurden technische Mängel festgestellt und dem Betreiber gemeldet.

Unbewohnbare Wohnungen

Ist Gefahr in Verzug, weil eine Wohnung nicht mehr bewohnt werden kann, ohne die Gesundheit zu gefährden, organisiert die Eingreiftruppe sofort eine Ersatzwohnung.

Roadrunner

In Kooperation mit der Polizei geht die Eingreifgruppe auch gegen Roadrunner vor, die sich in Wien illegale Straßenrennen liefern. In diesem Fall wird den oft illegal auffrisierten, PS-starken Fahrzeugen mit dem Wiener Prüfbus zu Leibe gerückt.

Nebenbei: Missstände können per App („Sag‘s Wien“) an die Eingreiftruppe gesandt werden.

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