Eine Ästhetik des Diversen möchte Angela Stief in der Albertina Modern zeigen, den Anfang macht die große Frühlingsausstellung.
Auf einem Tisch im Büro von Angela Stief, der Direktorin der Albertina Modern, steht ein Modell der Museumsräume: Drei Wochen nach dem Termin mit dem „Schaufenster“ wird die Frühlingsausstellung „The Beauty of Diversity“ eröffnen, und hier finden sich die Miniaturversionen der Kunstwerke, die Stief in dieser ambitionierten, groß angelegten Schau zeigen möchte. Um die 110 bis 120 werden es sein, ausgewählt aus den circa 65.000 Arbeiten seit 1945, die der von Stief verantwortete Teil der Sammlung umfasst.
Sie hat sie durchforstet nach Beispielen, die zu dem Ansinnen passen, eine sich aus dem Vielerlei speisende Ästhetik des Diversen zu deklinieren. Ein Blick auf die Etymologie zeigt noch einmal, dass es bei der „Diversity“, die für viele noch immer ein polarisierender – wiewohl etwas unscharfer – Begriff ist, um das Ungleichartige und das Divergierende, Abweichende geht. Abweichen von einer Norm, Widerstand gegen die Standards der Mehrheitsgesellschaft – wie es viele Künstlerinnen und Künstler, ja: Künstler*innen, ohnehin als Wesenszug ihrer Arbeit begreifen.