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Drei Viertel der heimischen Firmen wollen Einsatz von KI erhöhen

Um diesen Wandel zu bewerkstelligen, müssen die Unternehmen nicht nur so schnell wie möglich die technologische Infrastruktur schaffen.
Um diesen Wandel zu bewerkstelligen, müssen die Unternehmen nicht nur so schnell wie möglich die technologische Infrastruktur schaffen.Clemens Fabry
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Hierzulande sind Unternehmensleiter davon überzeugt, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) obligatorisch ist.

Sie birgt die Gefahr, getäuscht zu werden. Wenn Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt, bleibt kein Stein auf dem anderen. Zuletzt im amerikanischen Wahlkampf, als im US-Bundesstaat New Hampshire davon berichtet wurde, dass US-Präsident Joe Biden Haushalte an- und bekennende Demokraten aufrufe, sich nicht an den Vorwahlen zu beteiligen. Weder er, noch sein Kontrahent Donald Trump, sollen etwas damit zu tun haben. Gleichermaßen erschreckend sind auch KI-generierte Nacktbilder von Taylor Swift, die im Internet kursieren.

Doch neben potentiellen Fälschungsmanöver dient die Technologie auch dazu, monotone Arbeitsschritte zu übernehmen oder effizienter zu gestalten. Sie räumt Zeit ein, um sich anderen Aufgaben – wie der Kreativarbeit – zu widmen. So ist in heimischen Unternehmen kaum noch vorstellbar, sich den Gebrauch nicht zu nutze zu machen. 75 Prozent der Unternehmen wollen den Einsatz von KI erhöhen. Zumindest, wenn man der jüngsten Studie der Boston Consulting Group unter 14.000 Unternehmensvertretern Glauben schenkt.

„14.000 Unternehmensvertreterinnen und -vertreter aus 95 Ländern inklusive Österreich zeichnen ein eindeutiges Bild: Die digitale Revolution erreicht die Arbeitswelt. 75 Prozent der Befragten wollen den Einsatz von KI innerhalb ihrer Organisation in den kommenden fünf Jahren erhöhen“, fasst Julian Mauhart, Partner bei Deloitte Österreich, zusammen.

39 Prozent sorgen sich um den Job

Um diesen Wandel zu bewerkstelligen, müssen die Unternehmen nicht nur so schnell wie möglich die technologische Infrastruktur schaffen, sondern auch die entsprechenden Skills auf personeller Ebene aufbauen. Vor allem letzteres ist mit zahlreichen Hürden verbunden: 39 Prozent der Arbeitnehmer bereiten die möglichen Auswirkungen von KI auf ihre Jobs Sorge. Außerdem betonen 73 Prozent, dass sie neue Skills brauchen, um mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten. Nur neun Prozent sind davon überzeugt, in diesem Bereich Fortschritte zu machen. Und lediglich 13 Prozent haben bereits eine Schulung im Zusammenhang mit KI absolviert. Obwohl die Technologie längst im Alltag angekommen sei.  
 
Die Mitarbeiter fordern deshalb nicht nur mehr Lernmöglichkeiten – sie seien auch dazu bereit, sich auf die Veränderungen einzulassen: 82 Prozent wünschen sich, bei der Neugestaltung ihrer Jobs aktiv mitzuwirken – wohingegen nur 43 Prozent erleben, dass das auch passiert. „KI verändert unsere Arbeitswelt im Kern. Organisationen sind gefordert, Ängste ernst zu nehmen. Gleichzeitig müssen sie den Mitarbeitern genügend Raum und Zeit zur Verfügung stellen, um die Technologien auszuprobieren, Chancen auszuloten und den Einsatz gemeinsam zu gestalten. Nur so kann das Potenzial ausgeschöpft werden“, so Mauhart.

Einheitliche Kultur nur mehr eine Illusion?

Der Anspruch, ein „bedürfnisorientiertes“ Arbeitsumfeld vorzufinden, steigt: Mehr als zwei Drittel habe in den vergangenen Jahren einen Job gekündigt, weil die Unternehmenskultur für sie nicht gepasst hat. „Eine für alle Mitarbeitenden einheitliche Unternehmenskultur wird immer mehr zur Illusion“, behauptet Mauhart. „Firmen setzen stattdessen auf sogenannte Microcultures, die Arbeitsweisen, Stile und Präferenzen einzelner Teams innerhalb des Unternehmens in den Fokus rücken. Das bindet die Teammitglieder viel stärker ans Unternehmen und wirkt sich auch positiv auf die Performance auf allen Ebenen aus.“ (ere)

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