Hirt on Management

Warum Europa schleunigst massiv aufrüsten sollte

  • Drucken
  • Kommentieren

Kolumne "Hirt on Management": Folge 219. Und was das mit unserer wirtschaftlichen Zukunft zu tun hat.

Viele oberflächliche und naive Beobachter der europäischen Startup-Szene, die, insbesondere, rituell die schlechte Finanzierung/Unterstützung von Scaleups in Europa bemängeln, übersehen dabei wie Silicon Valley in den USA wirklich entstanden ist.

Tech-Heroen. Echt jetzt?
Die großen Tech-Unternehmer als Einzelheroen in den Vordergrund zu stellen, das ist eigentlich eine erfolgreiche Verschleierungstaktik.

Natürlich haben Tech-Unternehmer wie Bill Gates (Microsoft), Steve Jobs (Apple), Mark Zuckerberg (Meta/Facebook), Elon Musk (Tesla, X), Bill Hewlett & David Packard (HP), Andy Grove (Intel) u.v.a. eine wichtige Rolle für den Auf- und Ausbau der High-Tech-Dominanz der USA gespielt.

Sputnik war Schuld
Das entscheidende Ereignis fand allerdings 1957 statt, als die Sowjets mit Sputnik den ersten Satelliten in eine Erdumlaufbahn schickten.

Damals haben die Amerikaner die Panik bekommen und beschlossen, dass nie wieder ein anderes Land ihnen technologisch voraus sein darf. Und dann wurde entschlossen gehandelt

Staatlich gelenkter Kapitalismus!
Der Erfolg von Silicon Valley beruht seitdem auf staatlich gelenkter Forschung für Militär, Rüstung und Raumfahrt und entsprechenden staatlichen Großaufträgen für Technologieunternehmen und das seit über 80 Jahren! So viel zum Thema freies Unternehmertum …

Hat Europa eine Zukunft?
Ich muss leider sagen, dass mich die Zukunft Europas in den letzten Tagen sehr intensiv beschäftigt und der Ausblick mich betrübt.

Egal, wer dieses Jahr Präsident wird in den USA, wird die finanzielle und militärische Unterstützung der Ukraine in den nächsten Monaten höchstwahrscheinlich wegbrechen.

Putin auf der Gewinnerstrasse
Wenn Trump Präsident wird, dann wird es vielleicht schneller gehen, aber jedenfalls sind jetzt die Russen auf der Gewinnerstraße.

Europa wird die US-Suppe auslöffeln müssen
Die USA haben Europa in den Ukrainekrieg hineinmanövriert (mit Hilfe schwacher und inkompetenter europäischer Politiker) und demnächst wird Europa dann alleine dastehen und die Suppe auslöffeln müssen, weil sich die USA, aus ihrer Sicht, wichtigeren Herausforderungen, insbesondere der chinesischen Herausforderung und Asien, widmen werden.

Aber was wird das für eine Suppe? Wie geht es weiter, wenn die Ukraine zusammenbricht und von Putin überrollt wird?

Entschlossenheit ist gefragt
Europa muss jetzt endlich entschlossen handeln und massiv, mit europäischen Technologien, militärisch aufrüsten.

Europa muss schleunigst lernen auf eigenen Beinen zu stehen und die Veränderung als (letzte) Chance nutzen.

Europa muss sich gegen etwaige russische Aggressivität wappnen und das geht nur durch eine glaubwürdige militärische Abschreckung.

„Si vis pacem para bellum“: Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor.

Denn eine andere Sprache versteht so jemand wie Putin nicht.

Friede durch Stärke
Nur aus einer Position der europäischen Stärke heraus, wird es Frieden in Europa geben.

Der Win-Win für Europa
Und genau hier liegt der Win-Win für ganz Europa versteckt!

Massive Investitionen in Verteidigung und Rüstung
Denn Investitionen in Verteidigung und Rüstung in Europa bedeuten, falls wir nicht so dumm sind, alles außerhalb Europas zu kaufen, Investitionen in europäische Hochtechnologien!

Und damit in europäische Hochtechnologie und Arbeitsplätze

Dann ist Europa nicht nur militärisch stark und unabhängig, sondern erwacht endlich aus seinem verbürokratisierten High-Tech-Dornröschenschlaf und geht in Richtung der echten Technologieführerschaft, die es verdient und schafft gleichzeitig Hochtechnologiearbeitsplätze, die unsere Zukunft auch wirtschaftlich absichern.

Das Wichtigste in Kürze

Europa muss jetzt endlich entschlossen handeln und massiv, mit europäischen Technologien, militärisch aufrüsten. Nur aus einer Position der europäischen Stärke heraus, wird es Frieden in Europa geben. Dann ist Europa nicht nur militärisch stark und unabhängig, sondern erwacht endlich aus seinem verbürokratisierten High-Tech-Dornröschenschlaf und geht in Richtung der echten Technologieführerschaft, die es verdient und schafft gleichzeitig Hochtechnologiearbeitsplätze, die unsere Zukunft auch wirtschaftlich absichern.

In der nächsten Kolumne beschäftigen wir uns damit, was „first class business with first class people” konkret bedeutet und wie man es in der Praxis umsetzt.

In „Hirt on Management“ beantwortet Michael Hirt, Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor alle 2 Wochen Fragen von ManagerInnen zu herausfordernden Situationen und kritischen Managemententscheidungen.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 22. Februar 2024 zur Frage: „First class business with first class people.”?
 

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.