Lavafeld

Bis zu 80 Meter hohe Lavafontänen: Vulkan auf Island ausgebrochen

Lava strömt aus einer neuen Spalte während eines neuen Vulkanausbruchs am Rande der evakuierten Stadt Grindavík im Westen Islands. Ein Bild vom Donnerstag, 8. Februar.
Lava strömt aus einer neuen Spalte während eines neuen Vulkanausbruchs am Rande der evakuierten Stadt Grindavík im Westen Islands. Ein Bild vom Donnerstag, 8. Februar.APA / AFP / Icelandic Department Of Civil Pr
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Die Erde unterhalb einer Halbinsel südwestlich von Reykjavik gibt keine Ruhe. Nördlich der schon seit November evakuierten Stadt Grindavík tat sich ein Erdriss auf. Die Lavafontäne war bis in die Hauptstadt zu sehen.

Die Lavafontänen waren sogar aus dem etwa 40 Kilometer entfernten Reykjavik zu sehen: Im Südwesten Islands ist am Donnerstag abermals ein Vulkan ausgebrochen. Live-Videobilder zeigten glühende Lava, die aus einer Spalte austrat und eine in den Himmel aufsteigende Rauchwolke erleuchtete. Der Ausbruch ereignete sich etwa fünf Kilometer nördlich des am 11. November evakuierten 4000-Einwohner-Orts Grindavík, wie eine Sprecherin des Zivilschutzes sagte.

Der Fischerort war schon am 11. November evakuiert worden. Es handelt sich nunmehr um den dritten Vulkanausbruch auf der Halbinsel Reykjanes seit dem 18. Dezember.

Am Morgen habe sich ein kleines Erdbeben nordöstlich von Sylingarfell ereignet, erklärte Islands Meteorologisches Institut IMO. Kurz darauf habe in dem Gebiet eine Eruption begonnen.

Rauch steigt aus dem Erdriss über der isländischen Halbinsel Reykjanes auf.
Rauch steigt aus dem Erdriss über der isländischen Halbinsel Reykjanes auf. Reuters / Iceland Civil Protection

Millionen Kubikmeter Magma

Einer ersten Einschätzung nach einem Beobachtungsflug der Küstenwache zufolge ereignete sich die Eruption im gleichen Gebiet wie die vom 18. Dezember, teilte IMO weiter mit. Die Vulkanspalte sei etwa drei Kilometer lang.

„Die Lavafontänen erreichen eine Höhe von etwa 50 bis 80 Meter und die Rauchfahne erhebt sich bis auf eine Höhe von etwa drei Kilometern“ über der Vulkanspalte, hieß es weiter. Der Lavafluss scheine indes im Vergleich mit dem Beginn des Ausbruchs am 18. Dezember „etwas geringer“ zu sein.

Es ist der sechste Vulkanausbruch in Island innerhalb von fast drei Jahren. Der letzte Ausbruch hatte sich am 14. Jänner ebenfalls nahe Grindaviks ereignet. Das IMO hatte am Montag vor einer erneuten Eruption gewarnt.

Keina Infrastruktur bedroht

Der Ort des jetzigen Ausbruchs sei „günstig“ gelegen, da er nördlich von Grindavik liege und keine Infrastruktur bedroht sei, sagte IMO-Seismologin Kristin Jonsdottir dem Sender Ruv. Neben Grindavik beobachten die Behörden besonders das Erdwärmekraftwerk in Svarstengi, das etwa 30.000 Einwohner der Region mit Strom und Wasser versorgt. Die Lava speiende Vulkanspalte liegt nur etwa drei Kilometer entfernt.

Das Kraftwerk sei von „gut platzierten Dämmen“ umgeben, sagte die Zivilschutzsprecherin der AFP. Wenn der Vulkan aber noch lange sehr viel Lava spucke, „könnte das ein Problem werden“.

„Blue Lagoon“ vorerst geschlossen

Das bei Touristen beliebte Thermalbad Blue Lagoon blieb am Donnerstag geschlossen. Die dort im Resort untergebrachten Urlauber wurden in Sicherheit gebracht, wie Ruv unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete. „Die Situation ist unter Kontrolle, es besteht keine Gefahr. Der Flughafen ist in Sicherheit. Die Leute sind zu hundert Prozent in Sicherheit“, sagte die Zivilschutzsprecherin.

Island ist mit mehr als 30 aktiven Vulkansystemen die größte und aktivste Vulkanregion Europas. Der Inselstaat im Nordatlantik liegt auf dem sogenannten Mittelatlantischen Rücken, der die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte trennt. (APA/AFP)

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