In seiner episodischen Autobiografie plädiert Alex Capus für die gut erfundene Geschichte. Eine amüsante Lektüre.
Der Romancier und Erzähler Alex Capus führt uns in diesem Buch zu den Anfängen seiner literarischen Laufbahn zurück. In denen spielte die Zeit eine wichtige Rolle, die der Autor mit seiner späteren Frau, mit Freunden oder allein in einem kleinen Haus im Piemont verbrachte. Das Haus „in einem Seitental eines Seitentals“ wird zum Ort, an dem der erste Roman entsteht, und zwar nicht mit leichter Hand hingeworfen, denn Capus ist ein „Brüter“. Auf jeden Fall ist er einer, der weiß, dass eine Kausalkette noch keine gute Geschichte ergibt.
Wir erfahren vom handwerklichen Geschick, das der Autor bei Reparaturarbeiten an Haus und Trockenmauer an den Tag legt, von Ausflügen mit einem alten Fahrrad, den Freunden in seiner Stammbar im Ort, dem stolzen Ein- und dem widerrechtlichen Ausbau eines teuren Ofens. Capus weiß in seinem Schriftstellerleben deutlich mehr Tage zu zählen, an denen er nicht schrieb, als solche, an denen er schrieb: „Wenn mir nichts einfällt, stehe ich auf und mache etwas anderes.“ Und: „Wenn ich nicht vorankomme, steckt keine Metaphysik dahinter. Ich habe dann einfach noch nicht genug nachgedacht und gebrütet.“