Debatte

Warum Dicksein lange als unmoralisch galt

Ein Star der Body-Positivity-Bewegung: die 1988 geborene US-Sängerin Lizzo, hier bei den Grammys in Los Angeles.
Ein Star der Body-Positivity-Bewegung: die 1988 geborene US-Sängerin Lizzo, hier bei den Grammys in Los Angeles.Reuters / Mike Blake
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US-Philosophin Kate Manne fordert in einem Manifest gegen „Fatphobia“ die Entmoralisierung der Gewichtsfrage. Warum die gesundheitliche Sorge um Dicke oft scheinheilig ist, aber auch „Fat Activists“ Lösungen erschweren.

Man muss es wohl als amerikanische Gegenwartsneurose hinnehmen, die mit dem Kampf gegen Diskriminierung einhergeht: Am Ursprung aller als ungerecht empfundener Phänomene wird derzeit Rassismus gesucht. Mittlerweile ist, als Teil der „Fat acceptance“-Bewegung, das Dicksein dran. US-Philosophin Kate Manne zitiert in ihrem in den USA erschienenen Buch „Unshrinking“, einem Manifest gegen „Fatphobia“, zustimmend eine Theorie der US-Soziologin Sabrina Springs: Die Stigmatisierung Dicker komme aus dem System der Sklaverei, behauptet Springs in ihrem Buch „Fearing the Black Body. The Racial Origins of Fat Phobia“ unter Berufung auf einzelne Texte seit dem 18. Jahrhundert. Schwarze seien als dick oder dickbäuchig beschrieben worden, dies habe man mit Faulheit und Zügellosigkeit assoziiert. So sei das Dicke als „das andere“ in den Westen gekommen.

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