Österreichs Rechtsanwälte sehen den Rechtsstaat durch technische Entwicklungen bedroht. Harte Kritik üben Experten an der EU: Die Union verfolge bei der künstlichen Intelligenz die falschen Schwerpunkte.
Wien. Man stehe neuen Technologien zwar offen gegenüber, sagte Armenak Utudjian, Präsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages. Doch nun müssten die Rechtsanwälte „im Sinne eines Seismometers des Rechtstaates“ Alarm schlagen. Die Entwicklungen bei der künstlichen Intelligenz würden nämlich eine große Gefahr darstellen: „Der Rechtsstaat könnte kippen.“
Utudjian eröffnete am Freitag in Wien die 52. Europäische Präsidentenkonferenz, ein Treffen hoher Rechtsanwaltsfunktionäre aus Europa. Das heurige Forum widmete sich den Folgen der künstlichen Intelligenz (KI) auf das Recht, die Demokratie und den Rechtsstaat. Die Befunde der vortragenden Experten waren düster.