Gesetz

Madagaskar will Vergewaltiger von Kindern kastrieren

Das Gesetz muss noch vom Verfassungsgericht geprüft werden. Amnesty International warnte vor der Verletzung der Menschenrechte.

In Madagaskar sollen Vergewaltiger von Kindern einem neuen Gesetz zufolge künftig kastriert werden. Nach dem Unterhaus stimmte am Mittwoch auch der Senat für einen entsprechenden Gesetzesentwurf. Verurteilte Vergewaltiger von Minderjährigen sollen demnach operativ oder chemisch kastriert werden. Bevor Präsident Andry Rajoelina das Gesetz unterzeichne kann, muss es noch vom Verfassungsgericht geprüft werden.

Die Strafe wäre eine Ergänzung zu den fünf Jahren Haft, die aktuell auf Kindesmissbrauch in Madagaskar stehen. Der Gesetzesentwurf sieht vor, Vergewaltiger von sehr kleinen Kindern chirurgisch zu kastrieren. Bei der Vergewaltigung von Minderjährigen, die älter als 13 sind, würde die chemische Kastration zum Einsatz kommen.

Justizministerin Landy Mbolatiana Randriamanantenasoa sagte am Freitag, mit dem Gesetz versuche das Land, die zunehmenden Fälle von Kindesmissbrauch einzudämmen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnete die geplanten Kastrationen hingegen als „grausam, unmenschlich und entwürdigend“. Eine solche Strafe verstoße gegen die Menschenrechte und stehe auch im Widerspruch zu den Gesetzen gegen Folter und Misshandlung in Madagaskar.

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