Nachruf

Günter Brus: Das Ende der Verstörung

Der Stich aufs Blatt war ihm der Schnitt ins Herz: Adieu, Günter Brus.
Der Stich aufs Blatt war ihm der Schnitt ins Herz: Adieu, Günter Brus. Imago / Imago Stock&people
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Mit dem Tod von Günter Brus am Samstag ist auch der Wiener Aktionismus endgültig Geschichte. Eine Verneigung vor einem, der immer an seine Grenzen ging. Und uns an unsere brachte.

Dass ausgerechnet er die Tür, leise, hinter dem Wiener Aktionismus zumacht, das hätte auch niemand gedacht. Als vier Künstler im Wien der Nachkriegszeit eine Kunst erbrachen, ersoffen, ertrotzten, erschlugen, ervögelten, vor allem aber ermöglichten und ersannen, die bis heute die Bilder in unseren Köpfen verändert hat. Es war die Kriegsjugend, gesotten in einem Kessel voll Grausamkeit, Lust, Schuld, Heuchelei und Aufbegehren, die da pubertär ausbrach aus der gesitteten Malerei ins Herz einer verlogenen Gesellschaft, ja explodierte.

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