Demonstranten zündeten Flaggen der USA und der früheren Kolonialmacht Belgien an. Auch UN-Fahrzeuge wurden attackiert.
Im Streit zwischen der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und dem Nachbarland Ruanda geraten westliche Staaten und die UNO verstärkt zwischen die Fronten. In der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa zündeten Demonstranten am Montag Autoreifen sowie Flaggen der USA und der früheren Kolonialmacht Belgien an. „Verlasst unser Land, wir wollen eure Heuchelei nicht“, skandierten sie, bevor sie von der Polizei mit Tränengas auseinandergetrieben wurden.
Rebellengruppen bekommen Hilfe von Ruanda
Auslöser der Unruhen sind die Kämpfe im Ostkongo. Dort operiert unter anderem die Rebellengruppe M23, die der Regierung in Kinshasa zufolge von Ruanda unterstützt wird. Einige westliche Staaten, darunter die USA und Belgien, sowie die Vereinten Nationen (UN) teilen diese Einschätzung. Ruanda weist die Vorwürfe zurück. „Die internationale Gemeinschaft schweigt, während Kongolesen getötet werden“, sagte Fabrice Malumba, einer der Protestierenden in Kinshasa. „Sie finanziert Ruanda.“
In den vergangenen Tagen waren unter anderem UN-Fahrzeuge attackiert worden. Außerdem versammelten sich Demonstranten vor den Botschaften der USA und Frankreichs sowie der UN-Friedensmission Monusco. Diese steht seit längerem in der Kritik, weil sie die Zivilbevölkerung nicht vor Milizen schütze. (APA/Reuters)