Interview

Ökonom Robert Stehrer: „Europa geht ein wichtiger Wachstumsmotor zunehmend verloren“

Robert Stehrer ist wissenschaftlichen Direktor des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche. Im Gespräch mit der „Presse“ erklärt er, warum die USA kräftiger wachsen als Europa.
Robert Stehrer ist wissenschaftlichen Direktor des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche. Im Gespräch mit der „Presse“ erklärt er, warum die USA kräftiger wachsen als Europa.Clemens Fabry
  • Drucken

Die Vereinigten Staaten sind gegenüber Europa nicht nur demografisch im Vorteil, sagt der Ökonom Robert Stehrer. Die USA kommen besser aus Krisen und haben etwa im Tech-Sektor einen technologischen Vorsprung, den Europa nur sehr schwer aufholen kann.

Die Presse: So günstig wie vor dem Ukraine-Krieg wird Energie in Europa nicht mehr. Was bedeutet das für Europa als Industriestandort?

Robert Stehrer: Im Schnitt wird Energie eher teurer bleiben als vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Die Preise sind im Vergleich zum Höhepunkt der Energiekrise wieder deutlich gesunken, aber es besteht die Gefahr, dass sie beispielsweise wegen des Kriegs im Nahen Osten wieder steigen. Das kostet sicher preisliche Wettbewerbsfähigkeit etwa gegenüber den USA, wo Energie auch bisher schon günstiger war und wo sie mit dem Inflation Reduction Act dauerhaft noch günstiger werden soll.

Dazu kommen die vergleichsweise hohen Abgaben auf den Faktor Arbeit in Europa …

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.