Hamas-Führer Sinwar

Israels Jagd auf den „palästinensischen Osama bin Laden“

Yahya Sinwar auf der Flucht (auf dem Foto einer Überwachungskamera).
Yahya Sinwar auf der Flucht (auf dem Foto einer Überwachungskamera). AFP
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Yahya Sinwar, Hamas-Chef im Gazastreifen und Mastermind des Terrorüberfalls am 7. Oktober, ist der israelischen Armee bisher immer entkommen. Nun veröffentlichte sie Bilder einer Überwachungskamera aus einem Tunnel unterhalb von Khan Yunis. Der Ring zieht sich zusammen.

„Euch wird nichts geschehen. Ihr seid hier am sichersten.“ Das sagte Yahya Sinwar auf Hebräisch einigen der israelischen Geiseln in einem Tunnel im Gazastreifen drei oder vier Tage nach dem Terrorüberfall am 7. Oktober. So erinnerte sich die 85-jährige Joheved Lifshitz nach ihrer Freilassung im November. Die Friedensaktivistin aus dem Kibbuz Nir Oz hatte den Hamas-Führer mit der Frage konfrontiert, warum er gerade jene der Gewalt aussetze, die sich für eine Aussöhnung mit den Palästinensern einsetzen. Sinwar blieb die Antwort schuldig.

Ungefähr zur selben Zeit, am 10. Oktober, das belegen grobkörnige Schwarzweiß-Bilder einer Überwachungskamera, hat der Hamas-Führer offenbar Hals über Kopf mit seiner Frau, drei Kindern, Leibwächtern und Kämpfern sein Versteck verlassen. Er habe alles zurückgelassen, wie Daniel Hagari, ein Sprecher der israelischen Armee, berichtete. Soldaten hätten unterhalb der Stadt Khan Yunis einen Raum vorgefunden mit reichlich Proviant, einen Tresor mit Bündeln an Dollar- und Schekel-Noten in Millionenhöhe und Waffen. In einem Raum des Verstecks dürfte sich Sinwar mit Frau und Kindern aufgehalten haben, in einem anderen die Leibwächter, inklusive Küche, Toiletten und Duschen. Zuletzt waren israelische Truppen in einem Tunnel auch Dokumente in die Hände gefallen, die den Geldfluss von Iran an die Hamas in der Höhe von 150 Millionen Dollar beweisen.

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