Nahost-Konflikt

RAI-Chef nach Drohungen wegen Israel-Unterstützung unter Polizeischutz gestellt

Der Geschäftsführer des italienischen Staatsfernsehen hatte sich für Israel ausgesprochen. Aufgrund der darauffolgenden Drohungen wurde er nun unter Polizeischutz gestellt.

Das italienische Innenministerium hat den Geschäftsführer der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt RAI, Roberto Sergio, unter Polizeischutz gestellt. Die Maßnahme wurde ergriffen, nachdem Sergio und seine Familie Drohungen erhalten hatten, weil sich der Geschäftsführer klar für Israel ausgesprochen hatte.

Die Drohungen trafen ein, nachdem der Rapper Ghali nach seinem Auftritt bei dem von der RAI gesendeten Musikfestival von Sanremo am Samstag „Stoppt den Völkermord in Palästina!“ gerufen hatte. Damit hatte er sich den Protest des israelischen Botschafters in Italien, Alon Bar, zugezogen. „Ich halte es für beschämend, dass die Bühne des Sanremo-Festivals genutzt wurde, um auf oberflächliche und unverantwortliche Weise Hass und Provokation zu verbreiten“, kritisierte Bar.

Prompt kam die Reaktion der RAI, die das Festival organisiert und sendet. „Jeden Tag berichten unsere Nachrichten und Programme über die Tragödie der Geiseln in den Händen der Hamas und erinnern an das Massaker an Kindern, Frauen und Männern am 7. Oktober. Meine Solidarität mit dem israelischen Volk und der jüdischen Gemeinschaft ist von Herzen und aus Überzeugung“, antwortete RAI-Chef Sergio.

Der in Mailand als Sohn tunesischer Eltern geborene Ghali wies die Vorwürfe zurück. „Ich habe schon immer über das Thema Palästina gesprochen, nicht erst seit dem 7. Oktober. Die Politik des Terrors geht weiter, die Menschen haben Angst zu sagen, stoppt den Krieg, stoppt den Völkermord“, betonte der 30-Jährige.

Am Dienstag kam es zu Protesten vor dem Hauptquartier der Rai in Neapel. Die Krawalle brachen bei einer Demonstration linksorientierter Aktivisten gegen die öffentlich-rechtliche Berichterstattung über den Nahost-Konflikt aus. Fünf Polizisten und fünf Demonstranten wurden dabei verletzt. Keiner der Verletzten befindet sich in einem ernsten Zustand. (APA)

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