Wahljahr

Russische Einfluss-Kampagnen werden größer und plumper

Meta schlägt in einem Bericht auch Alarm wegen der Aktivität europäischer Überwachungsfirmen, die ihre Dienste zum Ausspähen von Journalisten, Aktivisten und Dissidenten anbieten würden.
Meta schlägt in einem Bericht auch Alarm wegen der Aktivität europäischer Überwachungsfirmen, die ihre Dienste zum Ausspähen von Journalisten, Aktivisten und Dissidenten anbieten würden.Reuters / Francis Mascarenhas
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Russland versucht mittels Kampagnen auf sozialen Netzwerken Einfluss zu nehmen, um die Unterstützung der Ukraine im Westen zu schwächen. Laut einem Bericht des Facebook-Konzerns Meta wird dabei zunehmend auf Masse statt Qualität der Profile gesetzt.

Russland setzt bei seinen Einfluss-Kampagnen im Netz nach Erkenntnissen des Facebook-Konzerns Meta inzwischen mehr auf Masse statt Qualität. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine vor rund zwei Jahren beobachte man statt des Aufbaus glaubwürdig wirkender komplexer Profile verstärkt den Einsatz einer großen Zahl kaum verhohlener und oft kurzlebiger Fake-Accounts, hieß es am Mittwoch in einem Bericht des Konzerns.

Das zentrale Ziel sei dabei, die Unterstützung der Ukraine im Westen zu schwächen. Mit der Europawahl und dem Rennen ums Weiße Haus in diesem Jahr müsse man davon ausgehen, dass Russland versuchen werde, auf diese Weise die Diskussion rund um den Ukraine-Krieg im Wahlkampf zu beeinflussen, warnte Meta-Experte Ben Nimmo. Zugleich sei das Vorgehen gegen Versuche russischer Einflussnahme insofern erfolgreich, als die Fake-Profile nur noch wenige Follower bekämen. Ein Risiko sei zugleich, dass Politiker, Journalisten oder Online-Influencer durch die Weiterverbreitung von Informationen aus solchen Profilen den Einfluss-Kampagnen mehr Gehör verschafften.

Alarm schlägt Meta wegen der Aktivität europäischer Überwachungsfirmen unter anderem aus Italien, die ihre Dienste zum Ausspähen von Journalisten, Aktivisten und Dissidenten unter anderem in Aserbaidschan, Kasachstan und der Mongolei anböten. Die Unternehmen setzten unter anderem bei Facebook, Instagram und LinkedIn Fake-Accounts mit von Künstlicher Intelligenz erzeugten Profilbildern auf, um mit den Zielpersonen Kontakt aufzunehmen. Solche Firmen seien in Europa aktiv, ignorierten aber die europäischen Datenschutz-Vorgaben, betonte Meta-Manager David Agranovich. EU-Datenschutzbehörden hätten die Möglichkeit, sie durch die Anwendung der strengen europäischen Regeln in die Schranken zu weisen. (APA/dpa)

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