Morgenglosse

Bargeldloser Betrieb? In Österreich undenkbar

Eine Kassa im Supermarkt.
Eine Kassa im Supermarkt.APA/Comyan/Georg Hochmuth
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„Cash“ ist den Österreichern selbst im 21. Jahrhundert noch immer heilig.

Die Episode rund um den bargeldlosen Betrieb in einer Supermarkt-Filiale in Wien ist exemplarisch für die Rückwärtsgewandtheit, die in Österreich teilweise herrscht. Während anderswo auf der Welt Bargeld zu einer Randerscheinung geworden ist, echauffieren sich Österreicher darüber, wenn in einem einzigen (!) Geschäft in der Hauptstadt nur Kartenzahlung möglich ist. Dabei wurde im Eingangsbereich des Lokals deutlich darauf hingewiesen, dass Münzen und Scheine nicht angenommen werden.

Sicherlich gibt es viele, die aus persönlichen Gründen nur mit Bargeld zahlen wollen oder können. Doch Österreich ist eines der Länder mit einer der höchsten Supermarktdichten Europas. Auch im zweiten Wiener Gemeindebezirk wäre ein paar Hundert Meter weiter sicherlich der nächste Supermarkt zu finden.

Soll ich mich nun auch beschweren, wenn ich extra zum Bankomaten gehen muss, wenn ein Lokal nur Barzahlungen akzeptiert? Die Aufregung der Kunden zeigte jedenfalls ihre Wirkung, und so ruderte der Rewe-Konzern zurück. „Cash“ ist den Österreichern selbst im 21. Jahrhundert noch immer heilig.

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