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Russland entwickelt offenbar Nuklearwaffen für den Weltraum

Der russische Präsident Wladimir Putin besucht russisches Weltraum-Unternehmen in Moskau.
Der russische Präsident Wladimir Putin besucht russisches Weltraum-Unternehmen in Moskau.Reuters / Sputnik
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Der Kreml arbeite an atomaren Waffen, die gegen Satelliten im All gerichtet seien, berichten mehrere US-Medien. Zuvor hatte der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des US-Repräsentantenhauses vor einer „ernsthaften Bedrohung der nationalen Sicherheit“ gewarnt.

Es begann alles mit einer Warnung des Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses des US-Repräsentantenhauses, Mike Turner. Er hatte am Mittwoch vor einer „ernsthaften Bedrohung der nationalen Sicherheit“ in den USA gewarnt und Präsident Joe Biden aufgerufen, „alle Informationen bezüglich dieser Bedrohung“ öffentlich zugänglich zu machen.

Die Vereinigten Staaten informierten den Kongress und die europäischen Verbündeten über die neuen Erkenntnisse zu den russischen atomaren Kapazitäten, die eine internationale Bedrohung darstellen könnten, berichtete später die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Mehrere US-Medien beendeten das Rätselraten dann in der Nacht auf Donnerstag.

USA habe keine Möglichkeiten, sich gegen solche Waffen zu schützen

Russland dürfte Nuklearwaffen für den Weltraum entwickeln, die sich gegen Satelliten im All richten, berichtete etwa die „New York Times“. Diese Atomwaffen, könnten zivile Kommunikation, Überwachung aus dem Weltall und Militäraktionen der USA und ihrer Verbündeten gefährden, so das US-Blatt. Die USA hätten derzeit noch keine Fähigkeiten, sich gegen solche Waffen zu verteidigen und damit ihre Satelliten zu schützen.

Eine offizielle Bestätigung der Biden-Administration gab es nicht. Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan machte ebenfalls keine weitergehenden Angaben. Er habe für Donnerstag ein Treffen mit hochrangigen Kongressmitgliedern angesetzt und sei überrascht, dass Turner die Erklärung veröffentlicht habe. Nach dem Treffen werde über die weiteren Schritte beraten. In einer Erklärung des Geheimdienstausschusses im Senat hieß es, ihm lägen die Informationen ebenfalls vor. Man habe die Angelegenheit von Anfang an verfolgt. Der Präsident des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, sagte vor Journalisten: „Wir arbeiten daran, und es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.“

Russland spricht von „bösartiger Fälschung“

Russland wies die Warnungen als „bösartige Fälschung“ und einen Trick zurück. Dies sei eindeutig ein Versuch der US-Regierung, den Kongress zur Genehmigung von mehr Geld für die Ukraine und zur Bekämpfung Russlands zu bewegen, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Er wolle sich nicht weiter zu den Berichten darüber äußern, bis die US-Regierung Einzelheiten bekanntgegeben habe. „Wir werden sehen, welche Tricks das Weiße Haus anwenden wird“, fügte Peskow hinzu. Vize-Außenminister Sergej Rjabkow, zuständig für Fragen der - weitgehend ausgesetzten - Rüstungskontrolle, warf den USA laut der russischen Nachrichtenagentur Tass eine „bösartige Fälschung“ vor. (APA/Reuters/red.)

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