Geldpolitik

Russische Zentralbank legt Zinspause ein

Die russische Notenbank hält nach fünf Zinserhöhungen in Serie still. 
Die russische Notenbank hält nach fünf Zinserhöhungen in Serie still. Mikhail Tereshchenko via www.imago-images.de
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Die Zentralbank beließ den Leitzins bei 16 Prozent, signalisierte aber zugleich, dass noch für längere Zeit eine straffe geldpolitische Linie angezeigt sei.

Die russische Notenbank hält nach fünf Zinserhöhungen in Serie still. Sie beschloss am Freitag, den Leitzins bei 16,0 Prozent zu belassen. Befragte Experten hatten damit gerechnet. Die Zentralbank signalisierte zugleich, dass noch für längere Zeit eine straffe geldpolitische Linie angezeigt sei. Der Inflationsdruck habe im Vergleich zu den Herbstmonaten zwar nachgelassen, sei jedoch weiterhin hoch.

Die Moskauer Währungshüter um Zentralbankchefin Elwira Nabiullina haben mit einer flexiblen geldpolitischen Linie mit dazu beigetragen, die ökonomischen Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der westlichen Sanktionen gegen Russland zu dämpfen. Die Zentralbank stemmt sich vor allem gegen die starke Teuerung, die zu Jahresbeginn bei 7,4 Prozent lag und damit noch immer weit über dem Zielwert der Währungshüter von vier Prozent. Sie geht davon aus, dass die Teuerungsrate heuer auf 4,0 bis 4,5 Prozent zurückgehen wird und sich danach nahe der Zielmarke stabilisieren wird.

Manche Experten erwarten, dass die Notenbank zunächst weiter stillhalten wird und im zweiten Halbjahr auf eine Zinssenkung zusteuern könnte. Doch dürfte der Leitzins demnach bis ins nächste Jahr hinein auf einem zweistelligen Prozentniveau bleiben.

Wahstumsprognose leicht angehoben

Die Zentralbank erhöhte ihre Wirtschaftswachstumsprognose für 2024 leicht von 0,5 bis 1,5 Prozent auf 1,0 bis 2,0 Prozent. Die Wirtschaft hatte sich 2023 von dem im Jahr der Ukraine-Invasion verzeichneten Konjunktureinbruch erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im zweiten Kriegsjahr um 3,6 Prozent zu. Im Jahr 2022, als Russland den Krieg gegen die Ukraine begann, war die Wirtschaft noch um 1,2 Prozent gesunken.

Laut Ökonomen weist die von der Kriegswirtschaft geprägte Konjunktur Anzeichen einer Überhitzung auf, die in einer Stagnation oder Rezession münden könnte. (APA/Reuters)

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