Nawalny-Tod

„Putin ist ein Mörder“: Demos vor russischen Botschaften in Wien, Berlin und anderen Städten

Demonstranten vor der russischen Botschaft in Berlin am Freitagnachmittag.
Demonstranten vor der russischen Botschaft in Berlin am Freitagnachmittag.Reuters / Liesa Johannssen
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Der plötzliche Tod des 47-jährigen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny löst auch auf der Straße Proteste im Westen aus.

Wien/Berlin. Nach dem ungeklärten Ableben des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in einem arktischen Straflager am heutigen Freitag haben sich in Wien am Nachmittag etwa 50 Angehörige der russischen Gemeinde in Österreich zu einer Spontandemo gegenüber der russischen Botschaft in der Reisnerstraße im 3. Bezirk nahe dem Rennweg versammelt. Sie skandierten dabei auch „Putin ist ein Mörder“.

Die Polizei erklärte zunächst, man werde die Aktion dulden. Zudem ließen die Beamten Demonstranten schubweise in kleinen Gruppen zu einer improvisierten Gedenkstätte an einem Bauzaun in unmittelbarer Botschaftsnähe.

Die Demonstranten riefen Slogans der russischen Protestbewegung und machten gleichzeitig deutlich, dass sie so wie Nawalny gegen den russischen Angriff auf die Ukraine seien. „Der russische Staat hat ihn getötet, das ist ein politischer Mord, kein zufälliger Tod im Gefängnis“, sagte eine junge Frau zur Austria Presse Agentur. Und: Es werden noch mehr Leute kommen, denn die Leute würden im Moment (am Nachmittag, Anm.) ja noch arbeiten.

Kurz nach der Nachricht vom Tod Nawalnys haben auch in Berlin erste Demonstranten vor der dortigen Botschaft Russlands protestiert. Am Freitagmittag versammelten sich zunächst einige Dutzend Menschen vor dem großen Botschaftsgebäude auf dem Boulevard Unter den Linden, es wurden mit der Zeit mehr. Menschen trugen Plakate mit Bildern von Nawalny und Slogans wie „Putin ist ein Killer“. Ähnliche Aktionen wurden bis zum späten Nachmittag unter anderem auch aus Paris, London und Washington gemeldet.

Behörden in Moskau warnen vor Teilnahme an Protesten

Kurz nach der Nachricht vom Tod des Kreml-Kritikers haben die Behörden in Moskau vor der Teilnahme an möglichen Protesten gewarnt. Auch „die Organisation oder Durchführung nicht genehmigter Versammlungen sowie Aufrufe zu solchen Veranstaltungen“ stellten eine Ordnungswidrigkeit dar, teilte das Büro der Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mit. Dabei verwies die Behörde auf eine Reihe von Aufrufen, „an einer Massenkundgebung im Zentrum von Moskau teilzunehmen“. (ag./red.)

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