Russland

Der Fall Nawalny: „Es war ein politischer Mord“

Blumen für einen Unbeugsamen. In Brüssel und vielen anderen europäischen Staaten versammelten sich Menschen, um Alexej Nawalny zu gedenken.
Blumen für einen Unbeugsamen. In Brüssel und vielen anderen europäischen Staaten versammelten sich Menschen, um Alexej Nawalny zu gedenken. APA / AFP / Kenzo Tribouillard
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Dreieinhalb Jahre nach der versuchten Vergiftung ist Alexej Nawalny, der Gefangene Nummer eins, in der Strafkolonie gestorben. Ein Nachruf.

Es ist eine Nachricht, die sich für Weggefährten, für Journalisten und Aktivistinnen, im In- wie im Ausland, so anfühlt wie der 24. Februar 2022, der Beginn des Ukraine-Kriegs. Alexej Nawalny ist tot. Das teilte die russische Gefängnisbehörde FSIN am Freitagnachmittag mit. Nach einem Spaziergang in der Strafkolonie „Polarwolf“ im Dörfchen Charp hinter dem Polarkreis, in dem der 47-Jährige seit Weihnachten einsaß, sei Nawalny zusammengebrochen. „Um 14.17 Uhr (Ortszeit) stellten die Ärzte den Tod fest“, hieß es. Nach unbestätigten Angaben soll sich ein Blutgerinnsel gelöst und zum Tod geführt haben.

Moskauer Ärzte seien für eine forensische Untersuchung in die Region der Jamal-Nenzen aufgebrochen – rund 3600 Kilometer von der russischen Hauptstadt entfernt –, verlautete die FSIN. Auch Nawalny-Anwalt Leonid Solowjow sei nach Charp unterwegs, schrieb Nawalny-Sprecherin Kira Jarmysch auf der Plattform X. „Alexei hatte am Mittwoch einen Anwalt bei sich. Da war alles normal“, teilte Solowjow mit. „Wir haben ihn am 12. Februar bei einem Treffen im Gefängnis gesehen. Er war lebendig, gesund und glücklich“, schrieb Nawalnys Mutter, Ljudmila Nawalnaja, auf Facebook.

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