Wolfgang Menardi zwängt Gedichte der Wiener Gruppe in das theatralische Korsett einer „Liebeserklärung an den Tod“. Das Bühnenbild ist bezwingend, die Dramaturgie weniger.
Nein, der medizinische Notfall im Publikum während der Premiere war kein Teil der Inszenierung. Zum Glück verlief er, wie man nach der Vorstellung erfuhr, glimpflich, war also kein Einbruch tödlichen Ernstes in die Theaterrealität, die an diesem Abend unter „Liebeserklärung an den Tod“ lief. Was jedenfalls ein dummer Untertitel ist für ein an sich gescheites Unterfangen: Wolfgang Menardi hat Texte der Wiener Gruppe (Friedrich Achleitner, H. C. Artmann, Konrad Bayer, Gerhard Rühm, Oswald Wiener) zusammengestellt. Im Bemühen, daraus ein Stück zu machen, verband er sie mit Monologen eines Pompfüneberers aus einer Filmdokumentation.