Ist Alkohol drin oder nicht? Bei Cocktails gelingen die Imitate teils schon ganz gut.
Fastenzeit

Drinks ohne Alkohol: Nogroni statt Negroni?

Trinken ohne Alkohol liegt im Trend. Und langsam etablieren sich auch alkoholfreie Spirituosen. Wobei die Sache hier ein bisschen komplizierter ist als etwa beim Bier.

Schon mal einen Nogroni getrunken? Der an den König der italienischen Aperitifs angelehnte bitter-süße Drink hat dem Original eines voraus: Man ist noch zurechnungsfähig, wenn endlich das Essen auf den Tisch kommt, während manchen nach ein, zwei echten Negronis – Gin, Wermut, Bitterlikör, Eis, Orangenschale – schon der Kopf schwirrt.

Der Nogroni vermählt gleich drei Spirituosenalternativen zu einem trinkbaren Ergebnis. Und von den Produkten, mit denen man Drinks auch ohne Alkohol nachbauen kann, gibt es inzwischen immer mehr. Seit das britische Unternehmen Seedlip – nicht als erstes, aber wohl als erstes, das im größeren Stil erfolgreich war – vor knapp zehn Jahren damit begonnen hat, alkoholfreie Destillate auf den Markt zu bringen, hat sich einiges getan.

Von Amaretto bis Whiskey reichen die Alternativen, und angesichts dessen, dass immer mehr Menschen immer weniger trinken – Fastenzeit hin oder her – etablieren sich die ersten alkoholfreien Spirituosen nach und nach, auch wenn man sie offiziell nicht so nennen darf: Eine Spirituose muss in der EU per Definition einen Mindestgehalt von 15 Volumenprozent Alkohol aufweisen. Den alkoholfreien Varianten wird teilweise im Nachhinein per Vakuumdestillation der Alkohol entzogen, teilweise ist von vornherein gar keiner drin, sondern Wasser wird mit Kräutern, Früchten, Gewürzen destilliert.

Langsam, langsam

„Der Markt für sie mag noch immer viel kleiner sein, als die mediale Aufmerksamkeit vermuten lässt“, liest man etwa im Barkulturmagazin „Mixology“ über die alkoholfreien Imitate. Aber auch Skeptiker müssten sich damit arrangieren, denn: „Die Produkte haben Fans und Zielgruppen, sie werden sich dauerhaft etablieren.“

Der richtige Boom ist bisher freilich noch ausgeblieben – zumindest in Österreich. „Es tut sich etwas, aber langsam“, sagt Florian Hochebner vom Getränkegroßhändler Del Fabro Kolarik, der vor rund fünf Jahren und damit recht früh erste Spirituosenalternativen ins Programm genommen hat. „Aber wir wissen, es kommt. In allen großen Häusern, wo jemand eine Spur weiter denkt als bis zum Wirtshaustisch, sind wir mit den Produkten vertreten.“

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