Schauspielerin Juliette Binoche spricht im Interview anlässlich ihres neuen Films über Schönheit und ihren Umgang mit den hässlichen Seiten des Lebens, über Spiritualität, Glück in der Küche und darüber, warum für sie das ganze Leben Metaphysik ist.
Gerade erst ist der Film „Geliebte Köchin“ mit Juliette Binoche gestartet, jetzt ist die 59-Jährige in der Serie „The New Look“ auf Apple TV+ über die Geburt der französischen Haute Couture zu sehen. Im Gespräch wird deutlich, dass sich die schauspielerische Leistung der Oscar-Gewinnerin nicht einfach aus perfektem Handwerk erklärt, sondern mit tiefen spirituellen Überzeugungen unterfüttert ist. Diese ermöglichen ihr auch generell, mit den Herausforderungen des Lebens fertig zu werden – den Tod eingeschlossen.
Sie spielen in „The New Look“ Coco Chanel, die in der Zeit des Zweiten Weltkriegs Werke von ästhetischer Schönheit erschaffen will. Was ist Ihre Definition von Schönheit?
Juliette Binoche: Sie geht auf jeden Fall über Mode hinaus. Ich empfinde Schönheit, wenn ich eine tiefe seelische Erfahrung habe, die mich glücklich macht. Sie hat viel mit Liebe zu tun, und auch mit einem Gefühl von Ewigkeit. Sie ist etwas Göttliches und hebt dich als Menschen auf eine höhere Stufe. Aber letztlich lässt sich Schönheit nicht beschreiben. Denn wenn ich sie empfinde, dann fehlen mir die Worte.
Wann zum Beispiel erleben Sie dieses Gefühl?
Das hat viel mit meinem spirituellen Leben zu tun. Ganz konkret, wenn ich bete. Da bringe ich mich innerlich auf diese höhere Stufe, die mir diese Wahrnehmung ermöglicht.
Und wie soll man mit der Hässlichkeit des Lebens umgehen?