Burgtheaterpremiere

Neuinszenierung von „Heldenplatz“: Fünf Stunden Zirkus am Burgtheater

Was hat Castorf aus dem Stück gemacht?
Was hat Castorf aus dem Stück gemacht?APA / BURGTHEATER / Matthias Horn
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Frank Castorf hat Thomas Bernhards letztes Drama mit Fremdtexten angereichert und konnte dann nicht genug kriegen. Das Ensemble machte das Beste daraus: Ein exzessives Fest für Schauspieler.

Samstag. Ins Burgtheater gegangen. Das Schauspiel dauerte sehr lange. „Minna“ wurde gegeben, diese grässliche Komödie von Lessing. Zwei fast nackte Männer schlüpfen spät in der Aufführung in Stoffwürfel und kugeln über die Bühne, kuscheln sich aneinander. Was für eine Vorstellung! Sie steigen hoffentlich nicht aus ihren Würfeln und täuschen ein glückliches Ende vor!

Immer noch Samstag. Ins Burgtheater gegangen. Das Schauspiel dauerte sehr lange. Gegeben wurden entlarvende Tagebucheintragungen des späteren US-Präsidenten John F. Kennedy von einer Europareise 1937 sowie Fragmente aus Erzählungen von Thomas Wolfe. Ein völlig überschätzter US-Politiker und ein völlig überschätzter US-Schriftsteller, der bis zum frühen Tod 1938 nur sozialen Kitsch produziert hat. Zu Recht vergessen! Im Burgtheater haben sie seine Prosa grässlich deklamiert. Das Burgtheater ist schon genauso verkommen wie die Josefstadt. Lauter Nazis, auf der Bühne und im Publikum.

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