Sanktionen ausgeschlossen

Serbiens Präsident Vučić sorgt sich um die Beziehung zu Russland

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić will die Haltung seines Landes zu Russland im Kontext der Fortschritte Russlands in der Ukraine und des Ausgangs der US-Präsidentschaftswahlen sehen.
Der serbische Präsident Aleksandar Vučić will die Haltung seines Landes zu Russland im Kontext der Fortschritte Russlands in der Ukraine und des Ausgangs der US-Präsidentschaftswahlen sehen. Reuters / Marko Djurica
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Über den Tod des russischen Oppositionspolitikers Nawalny sei Vučić „entsetzt“, wie er im serbischen Staatsfernsehen kundtut. Seine Position zum Kreml sei dadurch schwieriger, Sanktionen gegen Russland lehnt er weiterhin ab.

Serbiens russlandfreundlicher Staatspräsident Aleksandar Vučić befürchtet, dass die Position seines Landes zum Kreml nach dem Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in Haft „schwieriger“ werde. Das sagte Vucic am Sonntag dem serbischen Fernsehsender Prva.

Zugleich bekundete er, er sei „entsetzt“ von der Nachricht, dass der 47-Jährige tot sei. Damit reagierte er zum ersten Mal darauf. Vorher war er von den Medien kritisiert worden, weil er bei der Münchner Sicherheitskonferenz der Witwe Nawalnys, Julija Nawalnaja, nach deren Rede nicht applaudiert hatte.

Vučić habe nicht gewusst, „wer die Rednerin“ sei

Die Haltung Serbiens zu Russland müsse nun im Kontext der Fortschritte Russlands in der Ukraine und des Ausgangs der US-Präsidentschaftswahlen gesehen werden, sagte Vucic weiter. Sanktionen gegen Russland lehnte er weiter ab.

Zu seinem Verhalten in München nach Nawalnajas Rede sagte Vucic, er habe nicht gewusst, wer die Rednerin sei, die vor ihrem Auftritt auf der Bühne sogar neben ihm im Saal gesessen sei. Er habe den Ausweis für Konferenzteilnehmer, den sie trug, nicht entziffern können. Videos, die serbische Medien veröffentlichten, belegen, dass Vucic nach Nawalnajas Rede zwar wie alle anderen Zuhörer von seinem Stuhl aufstand, aber nicht applaudierte.

Vucic' Politik schwankt zwischen Ost und West. Er pflegt ungeachtet des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gute Beziehungen zum Kreml, will aber auch sein Land in die EU führen. (APA/ere)

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