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Clara Akinyosoye: „Alltagsrassismus existiert einfach in Österreich“

Clara Akinyosoye vermisst Role-Models für Migrantinnen.
Clara Akinyosoye vermisst Role-Models für Migrantinnen.Clemens Fabry
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„Wir müssen auch über Diskriminierung und Rassismus reden“, sagt Clara Akinyosoye, die neue Leiterin der ORF-Minderheitenredaktion. Ein Gespräch über fehlende Role-Models und Lebensrealitäten, die im Verborgenen bleiben.

Die Presse: 30 Jahre ist es her, dass Silvana Meixner durch eine Briefbombe eines Rechtsextremen verletzt wurde. Jetzt folgen Sie ihr als Leiterin der ORF-Minderheitenredaktion. Wie empfinden Sie die Stimmung in der Gesellschaft heute?

Clara Akinyosoye: Sie war zwischenzeitlich schon einmal besser, was den Umgang mit der ethnisch-kulturellen Vielfalt in unserem Land angeht. Jetzt ist der Ton wieder rauer geworden, nicht nur an den extremen Rändern. Auch in der Mitte der Gesellschaft ist es sehr schwierig geworden, einen differenzierten Zugang zu gesellschaftlich emotionalen Themen wie Zuwanderung zu finden. Michael Spindelegger hat 2010, noch als ÖVP-Außenminister, gesagt: „Wir brauchen dringend Zuwanderer, rund 100.000 bis 2030.“ Ich kann mich nicht erinnern, dass es damals einen großen Aufschrei gegeben hat.

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