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Nummernschilder? Neue Regeln für die Alte Donau

Boote auf der Alten Donau könnten in Zukunft mehr kontrolliert werden.
Boote auf der Alten Donau könnten in Zukunft mehr kontrolliert werden.Clemens Fabry
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Der Wasser-Verkehr auf der Alten Donau wird im Sommer an Wochenende zunehmend ungemütlich. Unzählige Boote, Stand-up-Paddler, Kajaker, Schwimmer und Partyboote müssen sich die Wasserfläche teilen – das sorgt für Konflikte. Nun könnten neue Regeln für das Befahren der Alten Donau kommen.

Es ist zwar noch ein paar Wochen hin, aber dann tun es auf einmal viele: die Alte Donau mit Booten, Boards und ähnlichem zu befahren. Doch der rege Wasserverkehr kann an einem Sommer-Wochenende mittlerweile echt unangenehm werden. Von hinten überholen Kajakfahrer, vor einem kreuzen Elektroboote, irgendwo taucht sicher ein Schwimmer auf und zu allem Überfluss kurvt noch ein Partyboot mit Betrunkenen gefährlich herum. Früher war die Wasserfläche der Alten Donau ein Ort der Entspannung, ein kleiner Zufluchtsort, um dem Stress der Stadt zu entkommen. Dem ist schon länger nicht mehr so.

Nun überlegt die Stadt Wien, die Befahrungsordnung, die bisher kaum kontrolliert wurde, neu aufzustellen. Das erklärt der Chef der Magistratsabteilung Wiener Gewässer (MA45), Gerald Loew, der „Presse“. „Wir denken darüber nach, weil die derzeitige Entwicklung eine gewisse Steuerung braucht“, sagt Loew. Wobei man grundsätzlich in der Stadt „nicht überall mit Regeln kommen will, weil Freiraum wichtig für die Entfaltung“ sei. Allerdings können die „Spitzen am Wochenende“ auch nicht mehr ignoriert werden. Auch wenn es im Endeffekt „ganz wenig Unfälle“ gebe.

Die Alte Donau ist ein privates Gewässer

Hinzu kommt, dass die Rahmenbedingungen mittlerweile klarer sind. So entschied der Verwaltungsgerichtshof 2022, sehr zum Erstaunen der Stadt, dass die Alte Donau kein öffentliches Gewässer, sondern ein privates sei. Sie liegt zu zwei Dritteln im Besitz der Stadt Wien, ein Drittel gehört dem Bund, verwaltet wird sie von der DHK, der Donauhochwasserschutz-Konkurrenz. Auch unterliegt sie mittlerweile dem Schifffahrtsgesetz. Als Konsequenz daraus könne man jetzt eine Verordnung festlegen, die die Wasserpolizei kontrolliere, so Loew.

Eine Kennzeichnung für Boote

Sollte eine neue Verordnung kommen, dann stehen auch Nummernschilder für Boote zur Debatte. „Wenn die Wasserpolizei patrouilliert und jemand betrunken ist, muss man sich überlegen, wie man der Person habhaft wird“, erklärt Loew. Sonst springe die Person aus dem Boot, lasse es zurück und ward nie wieder gesehen. Mit Nummernschildern finde die Polizei „wenigstens die Eigentümer des Boots“. Er könne nicht sagen, ob es letztlich wirklich auf Nummerntafeln hinauslaufen werde, „aber es wäre eine Möglichkeit“. Und: „Wir denken sehr intensiv darüber nach.“

Bis zum Sommer, sagt Loew, hoffe man, Klarheit zu haben, ob so eine Verordnung kommen werde oder nicht. Betroffen wären von der Regelung die vielen kleinen Boote auf der Alten Donau. Stand-up-Paddle-Boards vermutlich nicht. Auch die Frage, wie man mit Ruderbooten, Kajaks und Segelbooten umgehe, müsse man sich „gut überlegen.“

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