Pop und Politik

Roger Waters beleidigt Bono wegen dessen Sympathie für Israel

Wütet gegen die „Zionist entity“: Roger Waters, hier bei einem Konzert im Dezember 2023.
Wütet gegen die „Zionist entity“: Roger Waters, hier bei einem Konzert im Dezember 2023.AFP / Raul Arboleda
  • Drucken

Der Ex-Pink-Floyd-Bassist attackiert den U2-Sänger, weil dieser über Davidsterne gesungen hat.

Man kennt die – deutlich ins Antisemitische tendierenden – antiisraelischen Ausfälle des ehemaligen Pink-Floyd-Bassisten und -Texters Roger Waters genauso wie seine Sympathieerklärungen für Putin. Und man weiß auch, dass er sich nicht scheut, Musikerkollegen heftig zu kritisieren, weil sie es wagen, in Israel aufzutreten oder gar Verständnis für Israel zu äußern. Doch eine so grobe Attacke wie nun gegen den U2-Sänger Bono hat er sich bisher nicht geleistet. Jeder, der Bono kennt, solle diesen „schütteln, bis er aufhört, eine enorme Scheiße zu sein“, sagte Waters im Interview mit Al Jazeera.

Anlass dieser Unflätigkeit ist ein U2-Konzert in Las Vegas. Bono leitete den Song „Pride (In The Name of Love)“ –ursprünglich afroamerikanischen Aktivisten wie Martin Luther King gewidmet – mit einer kurzen Ansprache ein. Ein Song gegen Gewalt möge lächerlich wirken „im Licht dessen, was in Israel und Gaza passiert ist“, aber seine Band habe immer für den Frieden gebetet. Dann erwähnte er noch „those beautiful kids at that music festival“ (offenbar das am 7. Oktober von der Hamas überfallene „Supernova Sukkot Gathering“) – und änderte den Text von „Pride“ auf: „Early morning, october seventh, the sun is rising in the desert sky… Stars of David, they took your life, but they could not take your pride.“

Das genügte für einen Hassausbruch von Waters: Es sei „so disgusting and so degrading“, die „Zionist entity“ zu verteidigen, sagte er Al Jazeera; dass Bono über Davidsterne gesungen habe, sei „one of the most disgusting things“, die er, Waters, je erlebt habe. Der Ausdruck „zionistisches Gebilde“ ist typisch für Menschen, die Israel das Existenzrecht absprechen.

Die Musikfirma BMG hat sich schon im Jänner von Roger Waters getrennt, angeblich wegen dessen Aussagen über Israel. So hat Waters erklärt, Israel sei „rassistisch“ und sogar für die Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA mitverantwortlich. Seine Ex-Pink-Floyd-Kollegen haben sich längst deutlich von Roger Waters distanziert. Nach seinen jüngsten Ausfällen wartet man auf weitere kritische Reaktionen aus der Popwelt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.