Theaterkritik

Medea bleibt entsetzlich: Packendes Drama in Wiener Neustadt

Gegenspielerinnen: Nina C. Gabriel als Medea, Saskia Klar als Kreusa.
Gegenspielerinnen: Nina C. Gabriel als Medea, Saskia Klar als Kreusa.Julia Kampichler
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Überzeugende Premiere beim Festival „Wortwiege“ in den Kasematten in Wiener Neustadt: Anna Maria Krassnigg inszeniert Grillparzers „Medea“ als Scheidungsdrama mit Abgründen. Bis 24. März.

Das unheilvolle Vlies, ein überlebensgroßes Stück Fell, hängt im Hintergrund – auch als Projektionsfläche für Videos aus der unseligen Vergangenheit –, davor steht ein Altar, oder sind es Allzweckmöbel? Eine so schlichte wie sinnhafte Bühne jedenfalls, die Andreas Lungenschmid für dieses seltsame, vieldeutige und dann doch wieder auf fast grobe Weise eindeutige Drama Grillparzers gebaut hat. Ist „Medea“ die Tragödie der Fremden, der Immigrantin, die nicht akzeptiert wird? Der autonomen Frau, die die Männer entmündigen wollen? Beide Deutungen stimmen und sind in letzter Zeit oft in Inszenierungen hervorgehoben worden.

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