Protest

Riga benennt nach Russen benannte Straßen um

Auch die Anteilnahme am Tod des russischen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny ist in Riga groß.
Auch die Anteilnahme am Tod des russischen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny ist in Riga groß.APA / AFP / Gints Ivuskans
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Ein Großteil der Straßennamen mit Bezug auf die Sowjetzeit und den Kommunismus wurde bereits 1991 geändert. Nun werden auch Literaturgrößen wie Puschkin aus der Straßenkarte gestrichen.

Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wird die lettische Hauptstadt Riga nach russischen Literaturgrößen wie Alexander Puschkin, Iwan Turgenjew und Michail Lermontow benannte Straßen umbenennen. In einer langen und turbulenten Sitzung beschloss der Rigaer Stadtrat in der Nacht zu Donnerstag die Änderung mehrerer Straßennamen mit Bezug auf Russland und die russische Geschichte.

Demnach wird etwa die Moskauer Straße künftig wieder den Namen Lettgallenstraße tragen, den sie bis zum Zweiten Weltkrieg trug. Der Großteil der Straßennamen mit Bezug auf die Sowjetzeit und den Kommunismus wurde landesweit bereits 1991 in die historischen lettischen Namen geändert. Doch bis zur russischen Invasion der Ukraine galt es als akzeptabel, dass Straßen die Namen von russischen Städten oder Schriftstellern trugen, die nicht mit der Sowjetherrschaft in Verbindung standen. „Heute ist das anders, wir können diese Namen einfach nicht stehenlassen“, sagte Stadtrat Kaspars Spunde in der Sitzung.

Kein Bezug zu Lettland

So wurde das Argument vorgebracht, dass die russischen Autoren und berühmten Persönlichkeiten, deren Namen getilgt werden sollen, keinen Bezug zu Lettland hatten, dort nie arbeiteten oder die Letten in ihren Werken nannten. Künftig sollen die Straßen die Namen örtlicher Persönlichkeiten tragen - wie den des Linguisten Karlis Milenbahs, des Poeten Janis Klidzejs und einer der Gründerinnen der Republik Lettland, Valerija Seile. Lettland ist wie seine baltischen Nachbarn Litauen und Estland einer der standhaftesten Unterstützer der Ukraine. (APA/AFP)

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