Tamás Sulyok, der Vorsitzende des Höchstgerichts, folgt auf die kürzlich wegen einer unglücklichen Pardonierungsentscheidung zurückgetretene Katalin Novák.
Der Präsident des ungarischen Verfassungsgerichtes, Tamás Sulyok, soll in Kürze neues Staatsoberhaupt werden. Das wurde seitens der rechtsnationalen Regierungspartei Fidesz am Donnerstag bei einer Sitzung beschlossen.
Der 67-jährige Jurist wird demnach in den kommenden etwa vier Wochen vom Parlament zum Nachfolger von Präsidentin Katalin Novák (46) gewählt werden. Im Amt erst seit 2022, war diese kürzlich zurückgetreten, weil sie im Vorjahr einen Mann begnadigt hatte, der wegen Beihilfe zu sexuellem Missbrauch Minderjähriger in einem Waisenhaus verurteilt worden war. Die Causa war Anfang Februar aufgeflogen und hatte landesweit Empörung verursacht, auch die Justizministerin musste deswegen gehen.
Sulyok ist seit 2014 Verfassungsrichter und wurde 2016 vom Parlament zum Chef des Höchstgerichts bestimmt. Er war zuvor unter anderem Rechtsanwalt und von 2000 bis 2014 österreichischer Honorarkonsul in der südungarischen Stadt Szeged gewesen. Vorerst amtiert Parlamentspräsident László Kövér interimistisch als Staatspräsident. (APA)