Nach tagelanger Suche hat Ljudmila Nawalnaja den Leichnam ihres Sohnes, den in einem arktischen Straflager gestorbenen russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny, sehen dürfen. Die Bedingungen seiner Beerdigung geben die russischen Behörden knallhart vor.
Tagelang war sie von einem Ort im eisigen Nordwestsibirien zum nächsten gefahren, von der Strafkolonie, zur nächsten Klinik, zum Leichenschauhaus. Ihren Sohn, den vorige Woche in der russischen „Besserungskolonie Nummer 3 Polarwolf“ im nördlichen Uralgebirge hinterm Polarkreis bei der Ortschaft Charp plötzlich verstorbenen Oppositionspolitiker Alexej, hatte Ljudmila Nawalnaja zunächst dennoch nicht gefunden. Hat ihn nicht finden dürfen.