Kann man einen US-Präsidenten mitten im Wahlkampf als Kandidaten absägen? Bei den US-Demokraten kocht die Debatte über eine Ablöse des schwächelnden Joe Biden langsam über.
Es sind vernichtende Worte, die über Joe Biden geschrieben worden sind. Und nein, sie stammen nicht aus der Feder von Sonderermittler Robert Hur, der den US-Präsidenten in seinem – ihn in der Dokumenten-Causa schuldfrei ziehen lassenden – Abschlussbericht als einen „sympathischen, es gut meinenden, ältlichen Mann mit schlechtem Gedächtnis“ porträtierte. Schlimmer noch: Sie kommen von Ezra Klein, einem der wohl wichtigsten linksliberalen Kommentatoren in der US-Medienlandschaft.
„Ich kann Ihnen keinen Moment nennen, in dem Biden wegen seines Alters in seiner Präsidentschaft geschwächt gewesen wäre“, schrieb Klein, Gastkommentator in der „New York Times“, vergangene Woche. „Aber die Sache ist die: Ich kann Ihnen jetzt Momente nennen, in denen Biden wegen seines Alters in seiner Präsidentschaftskampagne schwächelt. Der Unterschied zwischen dem Job, Präsident zu sein, und dem Job, sich um das Präsidentenamt zu bewerben, wird vergessen, unter anderem von Biden selbst.“