Präsidentschaftswahl

Die Financiers des US-Wahlkampfs

Charles Koch ist Industriemagnat und republikanischer Großspender.
Charles Koch ist Industriemagnat und republikanischer Großspender.Getty Images
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Die Koch-Familie – einflussreiche konservative Großspender – zieht von der glücklosen Nikki Haley ab. Joe Biden hat in Sachen Spenden Donald Trump längst abgehängt.

New York. Man unterstütze sie „aus ganzem Herzen“, aber: „Sieht man sich die Herausforderungen in den kommenden Vorwahlstaaten an, glauben wir nicht daran, dass eine Gruppe von außen einen entscheidenden Unterschied macht, ihren Weg zum Erfolg zu ebnen.“ Mit diesen Worten erklärte Emily Seidel, CEO der politischen Interessengruppe Americans for Prosperity Action (AFP), am Sonntag ihren Mitarbeitern per E-Mail, warum die einflussreiche konservative Organisation kein Geld mehr für Nikki Haley ausgeben wird. Man müsse die eigenen Ausgaben überprüfen, meinte Seidel der Nachrichtenplattform Politico zufolge – nun, da die republikanische Kandidatin so deutlich in South Carolina gegen Ex-Präsident Donald Trump verloren hatte.

Damit endet eine Kooperation, die Haley groß gemacht hat. AFP wurde von den milliardenschweren libertären Industriellenbrüdern David und Charles Koch gegründet, die mit ihren politischen Spendengeldern seit Jahrzehnten die US-Politlandschaft beeinflussen – und einst die rechtspopulistische „Tea Party“-Bewegung in der Republikanischen Partei finanzierten. David Koch verstarb 2019; Charles Koch äußerte nach dem Wahlsieg Joe Bidens im November 2020 sein Bedauern, mit seinen Spenden die USA so politisch zerstritten gemacht zu haben.

So muss man auch Kochs Interesse an Haleys Kampagne interpretieren: Wie viele Establishment-Republikaner sorgt sich sein Netzwerk darum, dass die Partei mit Trump als Kandidaten die kommende Präsidentschaftswahl verlieren wird. Haley hingegen lässt sich als junge Konsenskandidatin verkaufen. Und das tat AFP auch. Seit dem vergangenen November unterstützte die Organisation Haleys Sache als ausgelagerter Kampagnenarm: Die Gruppe erreichte mit ihrer Botschaft Millionen von Menschen in Vorwahlbundesstaaten – und kaufte für Haley Werbespots um Millionen von US-Dollar.

Nun ist damit Schluss. Haleys Plan nach South Carolina gibt selbst dem Koch-Netzwerk Rätsel auf. Die Ex-Gouverneurin South Carolinas hat geschworen, weiter im Rennen gegen Trump zu bleiben. Wenn auch seit Sonntag mit dem Zusatz: zumindest bis zum Super Tuesday am 5. März.

Kampagnen, PACs, Super-PACs

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