American Football

Colin Kaepernick und die ungeahnten Folgen der Kniefall-Geste

Colin Kaepernick zeigt sich überrascht.
Colin Kaepernick zeigt sich überrascht.Reuters / Loren Elliott
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Wie Ex-Footballprofi Colin Kaepernick den Kampf gegen Rassismus prägt.

Der frühere American-Football-Star und heutige Anti-Rassismus-Aktivist Colin Kaepernick ist noch immer überrascht von der weltweiten Wirkung seiner stillen Protestgeste bei Spielen der National Football League (NFL) in den USA.

Natürlich habe er gewusst, dass Rassismus ein globales Problem sei, sagte der 36-Jährige dem Magazin „GQ“. „Aber wie sich diese Aktionen über die ganze Welt ausgebreitet haben, hat mich doch überrascht. Ich wusste nicht, dass das Problem in so vielen Ländern so tief verwurzelt ist. Ich glaube nicht, dass irgendjemand diese Reaktionen hätte vorhersehen können“, erklärte Kaepernick.

Der frühere Quarterback der San Francisco 49ers, der das Team 2013 ins Endspiel um den Super Bowl geführt hatte, kniete 2016 als Protest gegen Alltagsrassismus und Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten beim Abspielen der Hymne vor NFL-Spielen nieder. Dafür war er Anfeindungen ausgesetzt gewesen und noch im selben Jahr von seinem Klub (bei dem er seit 2011 unter Vertrag gestanden hatte) entlassen worden. Die Protestgeste verbreitete sich weltweit. So knieten unter anderem Fußballprofis bei Länderspielen, in der englischen Premier League und in der Bundesliga ebenfalls nieder, um ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen. 

Tragik und Optimismus

Auf der einen Seite sei es „tragisch, dass es solche Aktionen überhaupt braucht. Auf der anderen Seite stimmt es mich optimistisch, zu sehen, wie viele Menschen die Realität dessen, was in der Welt passiert, anerkennen. Das eröffnet die Möglichkeit, diese Realität zu verändern und für eine bessere Zukunft zu sorgen“, sagte Kaepernick. Er selbst hat inzwischen in den USA zahlreiche Initiativen gegründet und Projekte finanziell unterstützt, die sich gegen Rassismus und Ausgrenzung einsetzen. Vom Magazin „GQ“ wurde er für sein Engagement im vergangenen Jahr in Berlin als Athlet des Jahres bei den „Men of the Year Awards“ ausgezeichnet.

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