Nachruf

René Pollesch war ein genialer Sprachmonteur fürs Theater

„Es geht um das Sprechen im Hier und Jetzt“, sagte Pollesch einmal im „Presse“-Interview. Langweilig wurde es einem dabei nie.
„Es geht um das Sprechen im Hier und Jetzt“, sagte Pollesch einmal im „Presse“-Interview. Langweilig wurde es einem dabei nie.APA
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Mit nur 61 Jahren starb der Theaterautor, Regisseur und Intendant. Er hat die Postdramatik deutschsprachiger Bühnen stark geprägt. Auch in Wien war Pollesch oft zu Gast.  

Es ist ein Schock für alle, die das Schauspiel lieben: Am Montag starb der wohl produktivste Theatermacher der deutschsprachigen Postdramatik im neuen Millennium: René Pollesch hat mit genialischer Kraft gut 200 Stücke geschrieben, die er dann in fruchtbaren Dialogen mit diversen Teams für die Uraufführungen erarbeitete. Dafür standen ihm erstklassige Darstellerinnen und Darsteller, Bühnen- und Kostümbildende, Videokünstler und Musiker zur Verfügung.

Er setzte auf eingeschworene Kollektive. Die wirkten bei ihren Auftritten geradezu familiär. Ach wie gerne wäre man da auch bei Proben dabei gewesen! Als Autor war Pollesch ungemein interessiert an zeitgenössischen Denkern. Als Regisseur hat er nie vergessen, worum es auf der Bühne wirklich geht. Im Gespräch mit der „Presse“ formulierte er es vor einer seiner zahlreichen Premieren in Wien so: „Es geht um die Schauspieler. Um das Bühnenbild. Und um das Sprechen im Hier und Jetzt.“

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