Daniela Klette, Ex-Mitglied der linksextremen Terrororganisation Rote Armee Fraktion, versteckte sich im hippen Berliner Bezirk Kreuzberg, tanzte Capoeira, gab Mathe-Nachhilfe, verschenkte Kekse. Sie beging aber auch Raubüberfälle, glauben die Ermittler.
„Dies könnten auch ihre Nachbarn sein“, steht auf einem Fahndungsaufruf des Landeskriminalamtes in Niedersachsen. Darunter die Fotos von drei früheren Mitgliedern der linksextremen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF), die mit einem Dutzend Raubüberfällen in Niedersachen und Nordrhein-Westfalen in Verbindung gebracht werden. Der letzte geschah vor acht Jahren. Eine der drei Gesuchten ist die 65-jährige Daniela Klette.
Am Montagabend wurde sie festgenommen. Und sie war tatsächlich für viele eine nette Nachbarin. Klette lebte jahrelang, wie viele genau ist unklar, in einer Wohnung in einem grauen, mehrstöckigen Wohnhaus in der Berliner Sebastianstraße 73 im heute hippen Bezirk Kreuzberg. Viele Bäume, breite Gehsteige, viele Fahrradständer und schön sanierte Fassaden mit neuen Balkonen gegenüber.