Ukraine-Krieg

Nach Awdijivka: Russland nimmt weitere Ortschaften ein

Ein zerstörter Kirchturm bei Awdijiwka.
Ein zerstörter Kirchturm bei Awdijiwka.Imago / Stanislav Krasilnikov
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Russland hat drei Dörfer westlich von Awdijiwka eingenommen. Auf ukrainischer Seite könnte der Abzug weitergehen. Es stellt sich die Frage nach dem Verlauf der neuen Frontlinie – und entsprechenden Verteidigungsanlagen.

Lastotschkine, Stepowe, Sewerne: Nach der Einnahme Awdijiwkas vor knapp zwei Wochen bewegt sich die russische Armee im Donbass weiter in Richtung Westen. Es sind kleine Dörfer mit einer Vorkriegsbevölkerung von jeweils etwa 100 Bewohnern, die sie zuletzt erobert hat. In den umliegenden Dörfern Berdytschi, Orliwka und Tonenke kommt es ebenfalls zu Gefechten. Das Fortschreiten Russlands wirft die Frage auf, wo die ukrainische Armee ihre künftigen Verteidigungsstellungen beziehen wird.

Die ukrainische Militärführung bestätigte ihrerseits, dass man sich aus den Dörfern zurückgezogen habe. Der ukrainische Militärexperte Andrij Kramarow vertrat die Meinung, dass der Rückzug noch nicht abgeschlossen sei: „Womöglich werden wir noch weiter abziehen.“ Die Militärführung müsse nach topografischen und logistischen Kriterien festlegen, wo die künftige Frontlinie verlaufen solle und den Bau von Befestigungsanlagen dringend vorantreiben. „Wir brauchen eine Verteidigungslinie, die wir einnehmen können, um den Feind aufzuhalten“, sagte Kramarow gegenüber dem ukrainischen Medium „New Voice“. Die mangelnden Befestigungsanlagen gelten unter Experten als großer Schwachpunkt der ukrainischen Armee.

Offensive bei Robotyne an Kraft verloren

Russland versucht auch auf anderen Frontabschnitten durch den Vorstoß entlang von Flanken die Einkreisung von ukrainischen Verbänden. Es wird zu sehen sein, ob es genügend Stärke für mehrere erfolgreiche Vorstöße hat. Im südlichen Frontabschnitt bei Robotyne dürfte die lokale Offensive an Dynamik verloren haben.

(Reuters/som)

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