Konjunktur

Deutsche Inflation sinkt auf tiefsten Stand seit Juni 2021

Die deutschen Verbraucherpreise stiegen im Februar nur noch um 2,5 Prozent. Auch Nahrungsmittel verteuerten sich nicht mehr so stark.
Die deutschen Verbraucherpreise stiegen im Februar nur noch um 2,5 Prozent. Auch Nahrungsmittel verteuerten sich nicht mehr so stark. Imago / Wolfgang Maria Weber
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Die Verbraucherpreise stiegen im Februar nur noch um 2,5 Prozent zum Vorjahresmonat. Für die sinkende Inflationsrate sorgte im Februar vor allem billigere Energie.

Billigere Energie hat die Inflation in Deutschland auf den tiefsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren gedrückt. Die Verbraucherpreise stiegen im Februar nur noch um 2,5 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag zu seiner Schätzung mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit Juni 2021 mit damals 2,4 Prozent. Im Jänner war die Teuerungsrate auf 2,9 Prozent gefallen.

Befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 2,6 Prozent gerechnet. Von Jänner auf Februar stiegen die Preise allerdings, und zwar um 0,4 Prozent.

„Die letzte Meile im Kampf gegen die Inflation ist die schwierigste“, warnte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer vor verfrühtem Optimismus. Die Zeit sei noch nicht reif für Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB), die ihre Geldpolitik im Kampf gegen die starke Teuerung erheblich gestrafft hat.

Billige Energie drückt Inflation

Für die sinkende Inflationsrate sorgte im Februar vor allem billigere Energie: Sie kostete durchschnittlich um 2,4 Prozent weniger als im Februar 2023, nachdem diese Preise im Jänner sogar um 2,8 Prozent gesunken waren. Nahrungsmittel verteuerten sich zudem nicht mehr so stark. Sie kosteten nur noch um 0,9 Prozent mehr, nach plus 3,8 Prozent im Jänner. Für Dienstleistungen wurden erneut um 3,4 Prozent mehr verlangt als ein Jahr zuvor. Die sogenannte die Kerninflation - bei der Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden - verharrte ebenfalls bei 3,4 Prozent.

Die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher können auf eine weiter sinkende Inflation hoffen: Weniger Unternehmen wollen in den nächsten Monaten ihre Preise anheben. Das Barometer für die Preiserwartungen sank im Februar auf 15,0 Punkte, nach 18,8 Zählern im Jänner, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Firmenumfrage mitteilte. „Die Inflation dürfte daher in den kommenden Monaten ihren Rückgang fortsetzen“, sagte Ifo- Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Die Ökonomen von Deutsche Bank Research rechnen im Jahresschnitt mit einer Teuerungsrate von 2,2 Prozent. 2023 waren die Preise noch um durchschnittlich 5,9 Prozent gestiegen. 2025 sollen sie nur noch um 1,9 Prozent steigen. (APA/Reuters)

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