Luftfahrt

Warnstreik wegen Lohnstreits bei der AUA

Der Lohnstreit zwischen fliegendem Personal und Unternehmen führt bei der AUA zu einem ersten Warnstreik.
Der Lohnstreit zwischen fliegendem Personal und Unternehmen führt bei der AUA zu einem ersten Warnstreik.APA
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Am Freitagnachmittag führte der Lohnstreit zwischen fliegendem Personal und Unternehmen zu einem ersten Warnstreik. Die bis 13 Uhr angesetzte Betriebsversammlung wurde in einen Warnstreik bis 17 Uhr verlängert. 26 von 190 geplanten Flügen fielen aus.

Wien. Acht Verhandlungsrunde sind bei der AUA seit Jahresanfang bereits zwischen Vorstand und Betriebsrat bereits angelaufen, eine Einigung ist bisher aber noch nicht in Sicht. 4,5 Prozent lautet das Angebot des Unternehmens. Für die Beschäftigten und deren Vertreter zu wenig. Sie haben auf einer Betriebsversammlung am Freitag beschlossen, in einen ersten Warnstreik zu gehen. Dieser dauerte am Freitagnachmittag bis 17 Uhr. 26 der am Freitag noch geplanten 190 Flüge waren davon betroffen. Ursprünglich waren für diesen Tag 302 Flüge geplant gewesen. 112 wurden bereits wegen der Betriebsversammlung gestrichen. In Summe betraf dies 15.500 Passagiere.

Doch warum bietet die AUA 4,5 Prozent, wenn die Inflation in Österreich im Vorjahr in der Regel deutlich über diesem Wert lag? „Das ist die Inflation des Euroraums zwischen März 2023 und Februar 2024. Wir sind im internationalen Wettbewerb und 75 Prozent unserer Tickets werden auch von internationalen Gästen gekauft“, heißt es dazu vom Unternehmen auf Anfrage der „Presse“. Man sei sich bewusst, dass die Inflation in Österreich mit 6,6 Prozent in diesem Zeitraum höher liege und auch bereit, über andere Methoden als eine direkte Lohnerhöhung über diesen Wert zu kommen. So wären etwa Einmalzahlungen, eine höhere Erfolgsbeteiligung oder eine längere Laufzeit des Abschlusses – über zwölf Monate hinaus – eine Möglichkeit.

Gewerkschaft: Bezahlung „diametral schlechter“

Doch hier hat der Betriebsrat eine andere Sichtweise. Er will nach Angaben des Unternehmens einen Abschluss, der nur für die kommenden zehn Monate bis Ende des Jahres gilt. Zudem sei ein Paket vorgelegt worden, das durch die darin enthaltenen Maßnahmen wie mehr Freizeit oder weniger Standby-Tage eine Kostensteigerung von rund 40 Prozent bedeuten würde, heißt es bei der AUA.

Beim Betriebsrat und der zuständigen Gewerkschaft Vida wiederum sieht man vor allem eine deutlich schlechtere Bezahlung der AUA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter im Verhältnis zu anderen Konzerngesellschaften der Lufthansa-Gruppe. „Die Mitarbeiter der AUA wurden erst im Jahr 2023 international ausgezeichnet und die Luftfahrt hat sich schneller erholt als erwartet. Es gibt hier in Wien also einen hervorragenden Flugbetrieb“, sagt Daniel Liebhart, der bei Vida für Luftfahrt zuständig ist.

„Dem gegenüber steht eine diametral schlechtere Bezahlung innerhalb des Lufthansa-Konzerns. Wir haben also die beste Performance und die schlechteste Bezahlung, das muss auf ein Niveau gebracht werden. Das AUA-Personal wurde bereits jahrelang hintangehalten.“ Daher erwarte man sich nun einen Schritt auf die Belegschaft zu. Zu konkreten Forderungen will Liebhart nichts sagen, da man die Verhandlungen nicht über die Medien führen wolle.

Eine Einigung scheint also noch weit entfernt zu sein, eine weitere Eskalation des Arbeitskampfes also durchaus möglich.

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