Bei der Parlamentswahl erwarteten Meinungsforscher eine äußerst geringe Beteiligung. Ein Boykott kommt einem Misstrauensvotum gegen Revolutionsführer Ali Khamenei gleich.
Kaum öffneten am Freitagmorgen im Iran die Wahllokale, erschien Revolutionsführer Ali Khamenei zur Stimmabgabe. Der 84-Jährige rief die 61 Millionen Iraner auf, ebenfalls zur Wahl zu gehen: Die Welt schaue auf das Land, sagte er. Bei dem Appell ging es Khamenei aber nicht so sehr um das internationale Image der Islamischen Republik, sondern vor allem um sich selbst und sein Regime: Die Wahlen sollen ihm dabei helfen, seine Nachfolge zu regeln. Eine Mehrheit der Iraner will dabei nicht mitmachen. Umfragen sagten ein neues Rekordtief bei der Wahlbeteiligung voraus.