US-Wahl

Trump kassiert in Washington D.C. erste Vorwahl-Niederlage

Vorbei ist es erst, wenn es vorbei ist. Ein Wahlkampfhelfer bringt am 3. März 2024 in South Burlington, Vermont, Schilder am Eingang des DoubleTree Hotels an.
Vorbei ist es erst, wenn es vorbei ist. Ein Wahlkampfhelfer bringt am 3. März 2024 in South Burlington, Vermont, Schilder am Eingang des DoubleTree Hotels an. Getty (John Tully)
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Beim Vorentscheid in der US-Hauptstadt Washington D.C. setzte sich am Sonntag Nikki Haley durch. Ein symbolischer Triumph. Weit bedeutender für Trumps Kampagne zu einer weiteren Amtszeit als US-Präsident ist das Urteil des Obersten US-Gerichts am Montag.

Zwei Tage vor dem „Super Tuesday“ hat Ex-Präsident Donald Trump in den Vorwahlen der oppositionellen Republikaner erstmals den Kürzeren gezogen: Beim Vorentscheid in der Hauptstadt Washington D.C. setzte sich am Sonntag seine Herausforderin Nikki Haley mit 63 Prozent der Stimmen durch, berichteten mehrere US-Medien. Trump kam lediglich auf 33 Prozent. Haley sicherte sich damit alle 19 Delegiertenstimmen im Hauptstadtbezirk.

Washington D.C. gilt als Hochburg der Demokraten von US-Präsident Joe Biden. Trumps Republikaner sind dort bei Wahlen ohne Chance. Daher gilt das Ergebnis als wenig repräsentativ für den Rest des Landes. Trump hatte die sieben Vorwahlen davor gewonnen, schnitt aber mitunter deutlich besser ab als Umfragen vorhersagten.

Für Trump ist es zumindest ein Ärgernis, dass er in der Vorwahlserie nicht mehr ungeschlagen ist. Entsprechend pampig reagierte er auf Haleys Sieg. Auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social schrieb der Ex-Präsident, er habe sich „absichtlich von der Wahl in Washington ferngehalten, weil es der ‚Sumpf‘ ist, mit sehr wenigen Delegierten und keinen Vorteilen“. Haley, die er als „Spatzenhirn“ beschimpfte, habe dagegen ihre ganze Zeit, ihr Geld und ihre Bemühungen auf die Abstimmung dort verwendet. Er selbst habe stattdessen erst am Wochenende mehrere andere Vorwahlen gewonnen, schrieb Trump weiter und sprach von einer „kompletten Zerstörung eines sehr schwachen Gegners“. Trumps Wahlkampfteam tat Haleys Erfolg als Zeichen dafür ab, dass sie lediglich beim Establishment in der Hauptstadt punkten könne, nicht aber bei den Normalbürgern.

Haleys Team dagegen sprach von einem historischen Ergebnis: Noch nie zuvor habe bei den US-Republikanern eine Frau eine Präsidentschaftsvorwahl gewonnen. Es sei außerdem „nicht überraschend, dass die Republikaner, die der Dysfunktion in Washington am nächsten stehen, Donald Trump und sein ganzes Chaos ablehnen“.

1.215 Stimmen bis Juli

Erst am Samstag hatte sich Trump bei den Vorwahlen in den Republikanerhochburgen Missouri und Idaho haushoch durch. Davor hatte er sechs Vorwahlen gewonnen, unter anderem in Haleys Heimatstaat South Carolina. Am Montag finden noch Wahlen in North Dakota statt, ehe am „Super Tuesday“ 15 Staaten und ein US-Territorium ihre Vorwahlen abhalten. Insgesamt werden an diesem Tag 874 Delegiertenstimmen vergeben. Trump hält derzeit bei 247 Delegiertenstimmen, Haley bei 43. Für die Nominierung beim Parteitag im Juli sind 1.215 Stimmen erforderlich.  

Supreme Court kündigt Urteil an

Das Oberste US-Gericht hat für Montag die Bekanntgabe mindestens eines Urteils angekündigt und damit Spekulationen über eine Entscheidung über eine Wahlzulassung für Donald Trump angeheizt. Der Supreme Court ergänzte am Sonntag in einem ungewöhnlichen Schritt seinen Terminkalender, ohne jedoch konkrete Angaben zu dem damit verbundenen Fall zu machen. Am Dienstag finden im Zuge des Super Tuesday auch Vorwahlen in Colorado statt.

Das Oberste Gericht des Bundesstaates hat den führenden republikanischen Präsidentschaftsbewerber von der dortigen Vorwahl ausgeschlossen mit Verweis auf seine Rolle beim Sturm auf das Kapitol im Jänner 2021. Die Republikaner riefen daraufhin den Supreme Court an. (APA/Reuters/dpa)

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